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Sport: „Ich achte mehr auf Disziplin – wie Dietmar Demuth in Babelsberg“

Fortuna Düsseldorfs Interimstrainer Wolf Werner über seine neue Aufgabe und das Regionalligaspiel am Sonntag beim SVB 03

Stand:

Glückwunsch zum Einstand am Dienstag, Herr Werner. Das 3:2 Fortuna Düsseldorfs im Testspiel gegen den Zweitligisten 1. FC Köln ist doch ein Mutmacher für Sie als Interimstrainer.

Das ist ein schöner Nebenkriegsschauplatz. Für die Spieler war es wichtig, sich mal zeigen und beweisen zu können, nachdem die Presse hier ziemlich auf ihnen rumgeschlagen hatte. Und durch die Beurlaubung von Trainer Uwe Weidemann war in Düsseldorf sowieso schon viel los.

Wie haben Sie Fortunas Regionalliga-Mannschaft im ersten Spiel unter Ihrer Regie gesehen?

Sie hat gezeigt, dass sie sich fußballerisch durchaus behaupten kann. Gegen Köln hat sie in der ersten Halbzeit sogar dominiert und mit 3:0 geführt. Aber wie das so ist: Die unterklassige Mannschaft spielt ein bisschen über ihre Verhältnisse, die andere nimmt einen nicht richtig ernst und liegt plötzlich 0:3 hinten. Man sollte den Sieg nicht überbewerten; wichtig sind die Pflichtspiele.

Wenn Düsseldorf so gut spielt – warum musste Uwe Weidemann dann gehen? Mit Verlaub: Mancher meint, mit Fortuna – immerhin Tabellendritter – seien pünktlich zum 11. 11. die Jecken durchgegangen.

Vorstand und Aufsichtsrat haben wegen der Bilanz nach dem Super-Start – nur noch zwei Siege in den letzten acht Spielen – und aufgrund der Art und Weise, wie vor allem zu Hause Fußball gespielt wurde, nach dem 1:1 gegen Braunschweig gesagt: Wir können nicht hinnehmen, dass sich die Mannschaft immer mehr nach hinten entwickelt und die Zuschauer nicht mehr ins Stadion kommen.

Was machen Sie anders als Ihr Vorgänger?

Zunächst bin ich ein ganz anderer Typ. Und ich werde – genau wie Dietmar Demuth in Babelsberg – mehr auf Disziplin achten. Allein gegen Braunschweig sahen zwei unserer Spieler Rote Karten. So etwas geht nicht. Es ist ganz wichtig, dass die Mannschaft weiß, was möglich ist und was absolut nicht akzeptiert wird.

Uwe Weidemann beobachtete vor knapp zwei Wochen Fortunas nächsten Gegner in Babelsberg. Müssen Sie nun ohne seine Erkenntnisse auskommen?

Nein. Das Verhältnis zwischen Werner und Weidemann ist im Gegensatz zu dem, was hier ein Journalist hineininterpretiert, absolut in Ordnung. Uwe Weidemann hat mir seine Erkenntnisse aus diesem Spiel hinterlassen. Alle Aufzeichnungen, die er über Babelsberg machte, und alle Information, die er über Babelsberg hat.

Was kann Düsseldorf am Sonntag Ihrer Meinung nach beim SVB erreichen?

Wir werden versuchen zu punkten, um oben in der Spitzengruppe zu bleiben. Bis zur Winterpause sind noch zwölf Punkte machbar, und wir wollen so viele wie möglich holen. Diese Regionalliga ist allerdings eine unberechenbare Liga, in der jeder jeden schlagen kann. Man darf keinen Gegner unterschätzen, denn jedes Spiel ist gleich schwer – egal gegen wen.

Das Interview führte Michael Meyer.

Wolf Werner (65) löste am Montag Uwe Weidemann als Trainer Fortuna Düsseldorfs ab. Zuvor war er im Juni als Geschäftsführer Sport zum Fußball-Regionalligisten gekommen.

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