Landeshauptstadt: „Ich bin der Mwalimu Mkuu“
Gäste aus Tansania in der Evangelischen Grundschule
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Gäste aus Tansania in der Evangelischen Grundschule Nauener Vorstadt - Mucksmäuschenstill ist es in der Turnhalle der Evangelischen Grundschule. Wo sonst reges Treiben herrscht, sitzen die Kinder jetzt brav auf dem Boden und lauschen den Berichten aus dem fernen Tansania. Als Gäste aus dem ostafrikanischen Land haben der Direktor und ein Lehrer der „Itamba Secondary Highschool“ einiges zu erzählen, was bei den Potsdamer Schülern für hörbares Erstaunen sorgt. So kann es bei schlampig getragener Schuluniform in Itamba schon mal Stockhiebe setzen. Es ist daher kaum verwunderlich, dass „school manager“ Geofrey Ngogo die besondere Freundlichkeit im Umgang zwischen Lehrern und Schülern in Deutschland lobend hervorhebt. Zudem schwärmt er von der Ausstattung der Bildungseinrichtungen hierzulande. In den letzten drei Wochen hatten Ngogo und Lehrer David Tukinde ausreichend Gelegenheit, sich ein Bild von den deutschen Lernbedingungen zu machen. Nach dem Besuch von Kindergärten, Schulen und Universitäten in Sachsen und Sachsen-Anhalt steht nun Brandenburg für sie auf dem Programm. Dass sie in diesem Rahmen gestern zu Gast in der Evangelischen Grundschule waren, ist kein Zufall. Sybille Möller, deren Tochter die Schule besucht, sitzt im Vorstand des 1996 gegründeten Itamba-Vereins. Sie und ihre Mitstreiter haben es sich zur Aufgabe gemacht, fähigen jungen Menschen in Tansania, die sich eine Ausbildung finanziell nicht leisten können, diese zu ermöglichen. Dabei übernimmt der bislang allein mit den Geldern privater Spender arbeitende Verein in der Regel die Hälfte der nötigen 250Euro Schulgeld und kann damit etwa 30 Schüler pro Jahr unterstützen. Es solle vermieden werden, durch eine „typisch deutsche Gebermentalität“ zu hohe Erwartungen zu wecken, betont Möller, doch falle die Unterstützung bei Sonderfällen, beispielsweise Aids-Waisen, oft noch höher aus. Markus Althoff, Schulleiter der Evangelischen Grundschule, konnte den Erfahrungsaustausch jedenfalls gewinnbringend nutzen: Nach einem Mini-Sprachkurs in der tansanischen Amtssprache Kisuaheli nennt er sich nun nicht mehr „Schulleiter“ sondern kann von sich sagen: „Ich bin der Mwalimu Mkuu“. kah Spendeninfos unter www.itamba.de
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