Landeshauptstadt: „Ich hab’ Durst!“

Verbraucherzentrale beriet zu bewussterem Trinken Innenstadt - Ein kleiner Junge auf der Brandenburger Straße quengelt: „Mama, ich hab’ Durst!“, Das müsse warten, so die gestresste Erziehungsberechtigte, bis man zuhause sei. „Grundfalsch“, sagt Angelika Riedel, Ernährungsberaterin der Verbraucherzentrale Brandenburg, die gestern mit dem Infomobil für ein bewussteres Trinken warb. Denn Kinder haben ein natürliches Durstgefühl, das man nicht unterdrücken sollte. „Im Gegenteil, das Gefühl müsste trainiert werden, damit im Alter jenes Durstgefühl nicht verloren geht“, erläutert Riedel. Schließlich unterstütze genügend Flüssigkeit im Körper das Gedächtnis, die Durchblutung und den Stoffwechsel. Wichtigster, wenn auch schwerster Merksatz: Trinken, bevor der Durst kommt! Zwei Liter pro Tag sollten es schon sein, an heißen Sommertagen auch bis zu drei Litern. Dass man weder Alkohol, noch Schwarztee oder Kaffee einberechnen sollte, ist vielen bekannt. Auch Milch zählt nicht in die zwei Liter. Wegen des hohen Eiweißgehalts und des Fettanteils zählt „das Beste der Kuh“ zu den Lebensmitteln, klärt Riedel auf. Die geeignetste Flüssigkeit ist und bleibt das Leitungswasser: Preiswert, ohne Schwierigkeiten zu bekommen und vor allem: Kein anderes Lebensmittel oder Getränk wird in Deutschland genauer überprüft. Doch für viele Informationsdurstige, die sich bei der Verbraucherzentrale-Mobil einfanden ist nicht die Auswahl das Problem, sondern die Menge. „Ich schaffe es nie, zwei Liter am Tag zu trinken“, gestehen die meisten. „Möglich ist das schon“, so Riedel. Beispielsweise kann man sich an einer strategisch günstigen Stelle Zuhause oder im Büro die Tagesration Flüssigkeit und ein Glas hinstellen. „Und im Vorbeigehen bedient man sich immer wieder davon“, so die Ernährungsexpertin. Das leergetrunkene Glas sollte nicht stehen gelassen, sondern wieder nachgefüllt werden“, so Riedel. Denn das animiere zum Trinken. Ein bisschen Psychologie gehört eben auch dazu. KG