Sport: „Ich habe keinen Wunschzettel“
Potsdams Fatmire Bajramaj zum Länderspiel gegen Nigeria, zur WM-Auslosung, Gerüchten und dem „Tatort“
Stand:
Deutlich mit 8:0 (5:0) besiegten Deutschlands Fußballerinnen am Donnerstag Nigeria in ihrem letzten Länderspiel dieses Jahres (PNN berichteten). Dazu bei trug auch Turbine Potsdams Spielmacherin Fatmire Bajramaj.
Frau Bajramaj, war solch ein Ergebnis zu erwarten? Nationaltorfrau Nadine Angerer meint, Nigeria habe vermutlich nur geblufft.
Nein, der Gegner war einfach schwach, und wir haben gute Leistungen gezeigt. Das sollte man nicht vergessen. Wir haben gut nach vorne gespielt – immerhin sind acht Tore gefallen. Das muss man erst mal schaffen. Es ist natürlich ein schöner Jahresabschluss mit dem DFB.
Das sportliche Jahr verlief gut, jetzt sind Sie unter den Top-Ten zur Wahl der Welt-Fußballerin des Jahres nominiert. Was erwarten Sie am 10. Januar in Zürich?
So weit ist es noch nicht. Aus den zehn Kandidatinnen werden die Top Drei nach Zürich eingeladen. Es ist natürlich eine Ehre, so weit zu kommen. Aber ob ich dann am Ende dabei bin, weiß ich noch nicht.
Als nächste große Entscheidung steht am Montagabend in Frankfurt die WM-Auslosung an. Die Gala wird live im Fernsehen gezeigt. Haben Si Lieblingsgegner oder Auslosungswünsche?
Nein, ich habe keinen Wunschzettel, aber ich freue mich riesig auf die Auslosung. Wir wollen endlich wissen, wer mit uns in der Gruppe ist.
Derzeit laufen viele Gerüchte, bei WM-Teilnehmer Äquatorial Guinea hätten nicht nur Frauen mitgespielt. Es wird kolportiert, auch Genoveva Anonma vom USV Jena sei ein Mann. Anonma selbst, ihr Verein und der Verband bestreiten das vehement. Was empfinden Sie bei diesem Thema?
Das ist eine unglaubliche Diskriminierung. Ich kann mir so etwas nicht vorstellen. So etwas verletzt die Betroffenen.
Das Abschlusstraining vor dem Nigeria- Spiel verlief etwas anders. Es wurden Szenen für den Frauenfußball-Tatort gedreht, der eine Woche vor der WM in der ARD laufen soll.
Ja, das war lustig. Es wurden Szenen bei der Nationalhymne gedreht. Einige Spielerinnen mussten sich deshalb aufstellen und singen. Von Turbine war außer mir noch Babett Peter dabei.
Und wie war’s?
Toll, denn der Tatort ist mein Lieblingskrimi. Ich freue mich schon darauf, die Sendung im nächsten Jahr anzuschauen.
Eine Spielerin wird tot in der Kabine aufgefunden. Wissen Sie schon, wer der Mörder ist?
Ich habe die Darstellerin gefragt, diese Fatime, eine Fußballerin mit türkischem Hintergrund. Aber sie hat nichts gesagt.
Das Interview führte Rainer Hennies.
Fatmire Bajramaj (22) kickt seit 2009 für Turbine Potsdam. Die Offensivspielerin bestritt seit Oktober 2005 insgesamt 43 Länderspiele für Deutschland, in denen sie acht Tore erzielte.
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