Sport: „Ich will mich auch bei Turbine durchsetzen“
Nationalspielerin Britta Carlson kommt vom Hamburger SV zum Deutschen Frauenfußball-Meister nach Potsdam
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Nationalspielerin Britta Carlson kommt vom Hamburger SV zum Deutschen Frauenfußball-Meister nach Potsdam Frauenfußball-Meister und -Pokalsieger 1. FFC Turbine Potsdam hat für die kommende Saison mit Britta Carlson eine weitere deutsche Nationalspielerin unter Vertrag genommen; außerdem kommt Anja Pioch (25) vom Zweitliga-Aufsteiger VfB Leipzig. „Carlson soll mit ihren technischen und läuferischen Potenzen vor allem in Abwehr und defensivem Mittelfeld Alternative und Führungsspielerin sein“, begründet Turbine-Trainer Bernd Schröder deren Verpflichtung für zunächst ein Jahr. Die 26-jährige Bankkauffrau absolvierte bisher drei A-Länderspiele. Warum kommen Sie vom Hamburger SV nach Potsdam, Frau Carlson? Weil ich den Wechsel als Herausforderung sehe. Ich will in einem neuen Umfeld neue Erfahrungen sammeln, will mich auch bei Turbine durchsetzen und mit dem Verein um den Meistertitel mitspielen. Natürlich sind auch die bevorstehenden UEFA-Cup-Spiele ein großer Reiz. Fällt Ihnen der Abschied aus Hamburg leicht? Im Gegenteil. Ich komme aus der Kieler Ecke und habe jetzt sechs Jahre für den HSV gespielt. Daher ist mir meine Entscheidung überhaupt nicht leicht gefallen, und in der nächsten Saison werden die Spiele gegen meinen bisherigen Verein sicher sehr schwer für mich. Nach Spielen mit der U16 und U20 bestritten Sie in diesem Jahr drei Länderspiele gegen China, die Ukraine und Schottland. An welches denken Sie am liebsten zurück? An das EM-Qualifikationsspiel in Oldenburg gegen die Ukraine. Das hat am meisten Spaß gemacht. Weil es da für mich am besten lief und weil es auch das beste Spiel der Mannschaft war, seitdem ich dabei bin. In ihren bisherigen Länderspielen wurden Sie jeweils gegen Potsdamerinnen ein- oder ausgewechselt – war das schon ein Omen für Ihr jetziges Wechseln? (lacht) Nein, ganz sicher nicht. Das hing einfach nur damit zusammen, dass ich auf den gleichen Positionen wie die Potsdamerinnen spielte. Sie gehören nun zum erweiterten Olympia-Kader, der sich ab Montag in Bitburg auf die Olympischen Spiele vorbereitet, und treffen dort auf acht ihrer neuen Potsdamer Mannschaftskolleginnen. Welche Chancen rechnen Sie sich für Athen aus? Es wird natürlich schwer für mich, weil ich in der Nationalmannschaft noch nicht so etabliert bin. Aber ich werde in den jetzigen Lehrgängen zeigen, was ich kann. Ich will mich zumindest so gut wie möglich empfehlen. Worin sehen Sie selbst Ihre Stärken, worin Ihre Schwächen als Fußballerin? Meine Stärke ist sicher mein Defensivverhalten, dafür hat mich Potsdam ja auch geholt. Meine Offensive ist dagegen noch verbesserungswürdig. Mit wem teilen Sie sich bisher in der Nationalmannschaft das Zimmer? Mit Sarah Günther vom HSV. Wird es hier nun auch einen Wechsel geben? Keine Ahnung, die Zimmeraufteilung liegt in den Händen von Nationaltrainerin Theune-Meyer. Persönlich sehe ich hier keinen Grund zu einem Wechsel, denn menschlich ändert sich doch nichts zwischen uns Spielerinnen. Das Interview führte Michael Meyer
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