Landeshauptstadt: Idee für „Haus an der Brücke“
Villa Schöningen soll saniert und durch Einfamilienhäuser ergänzt werden
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Villa Schöningen soll saniert und durch Einfamilienhäuser ergänzt werden Von Günter Schenke Berliner Vorstadt - Das verfallende „Haus an der Glienicker Brücke“, die Villa Schöningen, soll endlich restauriert werden. Eigentümer Dieter Graalfs hat die Lear Verwaltungs- und Bauträgergesellschaft mit der Verwertung der Immobilie und des dazu gehörenden Grundstücks beauftragt. Lear-Geschäftsführer Hartmut Attenhauser und Architekt Bernd G. Faskel stellten die Grundzüge einer Machbarkeitsstudie am Dienstagabend erstmals im Ausschuss für Stadtplanung und Bauen vor. „Mit einer realistischen Mischfinanzierung wollen wir die Sanierung von Gebäude und Garten bewerkstelligen“, sagt Attenhauser. Der Pferdefuß dabei: Ohne zusätzliche Bebauung lässt sich das Projekt nicht verwirklichen. Die Idee besteht darin, sechs neu zu bauende Einfamilienhäuser, vom Architekten als „Kavalierhäuser“ bezeichnet, zu verkaufen und aus dem Erlös die Anschubfinanzierung zu erwirtschaften. Damit soll zunächst eine Außensanierung und Entkernung der Villa Schöningen, eines der markantesten Schöpfungen von Ludwig Persius (1803-1845), bezahlt werden. Als Nutzung stellt sich der Investor eine Firmenrepräsentanz beziehungsweise ein Gäste- oder Seminarhaus vor. Im Erdgeschoss soll die Ausstellung über die Glienicker Brücke, die das Potsdam-Museum derzeit im Foyer des Bundesvermögensamtes zeigt, ihren endgültigen Platz erhalten. „Wir werden erst beginnen, wenn wir für die Villa Schöningen einen Erwerber haben“, sagt Attenhauser. Im Ausschuss sind die Vorstellungen von Investor und Architekt mit zurückhaltender Zustimmung aufgenommen worden. Die Villa Schöningen ist nicht nur ein architektonisch wertvolles Denkmal, sondern sie steht auch sehr exponiert in der Kulturlandschaft. Stadtplanungschef Andreas Goetzmann stellte anhand einer „Gerüstsimulation“, in der die Baukörper der Einfamilienhäuser nachgeahmt wurden, dar, dass zumindest eine der neu zu bauenden zweigeschossigen Villen zu stark in den Vordergrund gerückt erscheint. „Die architektonische Konzeption sieht eine gleiche Kubatur, Materialität und Farbe für die sechs Villen vor, um eine städtebauliche Zurückhaltung zu erreichen“, meint der Architekt. Derzeit besteht noch kein Baurecht an dieser Stelle: Der Bebauungsplan zur Berliner Straße dürfte frühestens Ende des Jahres beschlussreif sein.
Günter Schenke
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