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Architekten und Studenten auf Ideensuche für ein schöneres Drewitz.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Ideenschmiede für den Umbau von Drewitz

5. Sommercamp mit 50 Architekten und Studierenden eröffnet / Teilnehmer aus Russland und USA

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Drewitz - Der Umbau des Plattenbaugebietes Drewitz ist auf dem Weg, erklärte Karin Juhasz, die in der Stadtverwaltung für Neubaugebiete zuständig ist, gestern bei der Eröffnung des 5. Internationalen Sommercamps der Pro Potsdam GmbH. Kostenpunkt des mit einem Bundespreis ausgezeichneten Vorhabens: Rund 300 Millionen Euro. Carsten Hagenau, dessen Unternehmen „Projektkommunikation“ das Sommercamp gemeinsam mit der Pro Potsdam und der Fachhochschule (FHP) veranstaltet, will mit dazu beitragen. 50 Studierende und Architekten, darunter sechs aus Rostow am Don und neun aus New York, nehmen unter Regie von sechs Teamleitern der FHP am Camp teil. Sie sollen Ideen zur Gestaltung der Stadtteileingänge und zur Bebauung am künftigen Konrad-Wolf-Park liefern.

„Wir beschäftigen uns seit 2002 mit der Umgestaltung zur Gartenstadt Drewitz“, erläutert Carsten Hagenau. Es gebe detaillierte Pläne und Berechnungen. Diese sehen eine Aufstockung der Zahl der Wohnungen von derzeit 2906 auf 3802 vor.

„Wer soll an diesen hässlichen Ort ziehen?“ , fragt Hagenau und zählt auf, welche Art von Bewohnern in den einzelnen Blöcken je nach Lage und Ausstattung leben sollen: Familien, Senioren, behinderte Menschen, Familien ohne Auto. „Was sehe ich, wenn ich aus dem Fenster schaue oder auf der Wiese liegend die Augen öffne?“ – Diese Frage sei ebenso wichtig wie die Verkehrsanbindung und die Einkaufsmöglichkeiten. Die Pläne sehen daher eine tief greifende Wandlung des gesamten Stadtbildes zu einer attraktiven Gartenstadt vor. Höfe für Familien seien vorgesehen, ebenso Gärten für Selbstnutzer, in denen Arbeitslose einer sinnvolle Beschäftigung nachgehen können. Zentraler Punkt laut Hagenau: „Wir müssen die Konrad-Wolf-Allee abschaffen“. In der heutigen Durchgangsstraße, die allerdings wenig befahren sei, sollen der Autogebrauch unattraktiv und der öffentliche Verkehr aufgewertet werden. Aus ihr wird ein Park.

In dem Projekt soll das Kunststück gelingen, die ansässigen Bewohner mit geringem Einkommen durch die Sanierung nicht zu vertreiben. Neben den Wohnungsunternehmen müssten sich sowohl Private als auch die öffentliche Hand an der Finanzierung beteiligen. Die öffentliche Hand müsse einen Betrag von lediglich zehn Millionen Euro beisteuern.

Laut Juhasz stehen die Chancen für die Umsetzung der in den Sommercamps ausgearbeiteten Pläne nicht schlecht. „Die Pro Potsdam will weiter bauen“, sagte die Fachfrau. Von den 50 Teilnehmern des aktuellen Sommercamps und den Teamleitern aus dem Kreis der Fachhochschul-Professoren seien weitere Ideen auf dem Weg zur Gartenstadt Drewitz zu erwarten. Günter Schenke

Günter Schenke

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