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Die amtierende Präsidentin der IHK Potsdam, Beate Fernengel, und Kandidat Stephan Knabe.

© IHK/promo

Wirtschaft in Potsdam: IHK-Präsidentin Fernengel verzichtet auf zweite Amtszeit

Die amtierende Präsidentin der IHK-Potsdam, Beate Fernengel, hat ihre Kandidatur für eine weitere Amtszeit zurückgezogen. Nach eigener Aussage will sie sich stärker ihrem Unternehmen widmen.

Stand:

Potsdam - Ab 13. September wird die Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam einen neuen Präsidenten haben. Amtsinhaberin Beate Fernengel hat nun ihrer Kandidatur für den Posten zurückgezogen. Das bestätigte der IHK-Hauptgeschäftsführer Mario Tobias am Donnerstag den PNN. 

Gegenüber der MAZ begründete Fernengel ihre Entscheidung damit, dass sie sich wieder mehr um ihr Unternehmen kümmern wolle. Zudem wird darauf verwiesen, dass es inzwischen zwei Gegenkandidaten gibt. 

Gegenkandidat Knabe warf Fernengel Kuschelkurs gegenüber der rot-roten Landesregierung vor

Wie berichtet hatte zunächst der Potsdamer Stephan Knabe, Inhaber einer Steuerberatungskanzlei mit 40 Mitarbeitern, angekündigt, in der 75-köpfigen Vollversammlung für das ehrenamtliche Präsidentenamt zu kandidieren. Gegenüber den PNN hatte er angekündigt, das Profil der IHK schärfen zu wollen, und Fernengel einen Kuschelkurs gegenüber der rot-roten Landesregierung vorgeworfen. 

Nach Angaben von IHK-Hauptgeschäftsführer Tobias hat nun auch der Recycling-Unternehmer Peter Heydenbluth aus Oranienburg (Oberhavel) seine Kandidatur angekündigt. Der 56-Jährige war vor fünf Jahren ins ehrenamtliche IHK-Präsidium gewählt worden. Der MAZ sagte er: „Ich will die Kammer nicht neu erfinden, aber weiterentwickeln." Auf dem Land wünschten sich viele Unternehmer, mehr Gehör in Potsdam zu finden.

Fernengel stieß Reformen nach einer Zeit der Vetternwirtschaft an

Beate Fernengel sprach eine Wahlempfehlung für Heydenbluth aus und sagte dem Blatt: Sie stehe hinter seiner Bewerbung. „Er sieht das Amt sicher nicht als Machtinstrument. Er ist der Richtige."

Fernengel war Präsidentin geworden, nachdem ihr Vorgänger Victor Stimming im Dezember 2013 wegen Vetternwirtschaft zurücktreten musste. Der Untreueprozess gegen ihn war erst kürzlich wieder aus gesundheitlichen Gründen verschoben worden. Fernengel lenkte die IHK nach den Stimming-Jahren in ruhige Fahrwasser und setzte Reformen durch. Dazu zählt ein Leitbild für mehr Transparenz. Die IHK begann aber auch, die unter Stimming durch die Mitgliedsbeiträge der Unternehmen angehäuften Rücklagen abzuschmelzen und zurückzuzahlen.

Von der Hotelbranche zum Beratungsunternehmen

Als Fernengel Präsidentin wurde, gab sie die Geschäftsführung eines Potsdamer Hotels ab. Nun ist sie Geschäftsführerin in einem Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen für die Hotelbranche und ihr gehört ein Onlineshop für Bio-Mode, Fair-Trade-Produkte und Handy-Betten.  

Der Präsidentenposten der IHK-Potsdam ist in Brandenburg von einigem Gewicht. Mit 75 000 Mitgliedsunternehmen zählt die IHK zu den größten in Ostdeutschland. Es muss auch nicht bei zwei Kandidaten bleiben. Auch in der 75-köpfige Vollversammlung am 13. September können weitere Mitglieder ihre Kandidatur erklären.

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