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Landeshauptstadt: Ihr Lächeln für ein Produkt

Katarina Witt kam ins Krongut Bornstedt, um für Lausitzer Kristall zu werben

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Katarina Witt kam ins Krongut Bornstedt, um für Lausitzer Kristall zu werben Von Guido Berg Sie war schon vor 1989 ein Weltstar. Nach wie vor aber strahlt Katarina Witt die Vitalität aus, die sie einst zum „schönsten Gesicht des Sozialismus“ machte. Sie hat die Chancen genutzt, die ihr die DDR bot. Als sie begann, deren Mauern zu spüren, wurden sie auch schon eingerissen. Heute ist die Eiskunstlauf-Olympiasiegerin eine globale Werbefigur. Als solche trat sie gestern im Krongut Bornstedt auf, eine Kristallvase der Lausitzer Glashütte in der Hand, als Image-verkörpernde Person zugunsten eines Produkts. Die „Katarina Witt Collection“ gibt es, weil „Kristallglas ein verstaubtes Image hat“, erklärte Siegfried Zabel, Inhaber der Lausitzer Glashütte in Döbern. Dieser Staub solle weggewischt werden, mit Katarina Witt gelinge es, eine „Live-Style-Zielgruppe“ anzusprechen. Auch jenseits des großen Teiches: „Der Bekanntheitsgrad eines Deutschen in den USA ist bei kaum einem anderen größer als bei Katarina Witt“, so Zabel. 60 bis 75 Prozent der Produktion soll in den USA verkauft werden. Katarina die Große, die auch für eine eigene Schmuckkollektion wirbt, meisterte ihren Bornstedter Termin mit Witz und Charme: Als ein Journalist vom „Schlittschuh fahren“ spricht, unterbricht sie ihn: „Ich bin Schlittschuh gelaufen, nicht gefahren, Sie Amateur!“ Doch so, wie sie ihn dabei anlächelte, konnte der gar nicht beleidigt sein. Sie ist ein Profi. Während des ganzen Auftritts über bleibt ihr Rücken gerade, durchgedrückt. Angespanntheit ist ihr in keiner Sekunde anzusehen. Die ehemalige Spitzensportlerin sieht sich weiterhin als Eiskunstläuferin im Hauptberuf. Zwar springe sie keine Dreifachen mehr, doch für den Doppelaxel trainiere sie regelmäßig. Zudem kommentiere sie Eiskunstlauf-Höhepunkte für die ARD. Mit einem Journalisten arbeite sie an einem Buch, im Herbst soll es heraus kommen. Während sie dies erzählt, lächelt sie unentwegt, die Fotografen danken es mit Blitzlicht-Gewitter. Als Zabel davon spricht, dass es von dem Kristall-Kollektion eine Gold-, eine Silber- und eine Bronze-Serie gibt, wirft die Witt ein: „Dabei habe ich in meinem Leben nie eine Bronzemedaille gewonnen“. Kokett ist sie, aber nur ein bisschen. Auf das Krongut als Präsentationsort kam Zabel deshalb, weil ihm auch die dort ansässige „Glashütte Johann Kunckel“ gehört. Gleich nebenan arbeitet Glasbläser Manuel Pereira da Silva Moitero im Schweiße seines Angesichts vor dem 1150 Grad heißen Ofen. Wenn nicht gerade Katarina Witt zu Gast ist, ist er die Hauptattraktion auf dem Krongut.

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