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Nachbarschaft des ILB-Neubaus: die Auen- und Terrassenhäuser der Firma Semmelhaack in der Babelsberger Straße, für die in diesem Sommer Baubeginn war. 229 sollen Wohnungen entstehen. Die brandenburgische Investitionsbank will ab Frühjahr 2014 bauen.

© Manfred Thomas

Potsdam: ILB plant Neubau für 700 Mitarbeiter

Die Pläne für das neue Hauptquartier der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) am Potsdamer Hauptbahnhof werden konkret und ein Architekturwettbewerb ist in Vorbereitung.

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Innenstadt - Die Pläne für das neue Hauptquartier der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) am Potsdamer Hauptbahnhof werden konkret: Die Stadt Potsdam und die ILB sind bereits dabei, einen europaweiten Architekturwettbewerb vorzubereiten, teilte die Stadt Potsdam auf PNN-Anfrage mit.

Die ILB erhofft sich von diesem von der Stadt so bezeichneten „hochbaulichen Realisierungswettbewerb“ ein „zweckdienliches Büro- und Verwaltungsgebäude“, dass Platz für 700 Mitarbeiter bietet, wie die Förderbank des Landes Brandenburg den PNN auf Anfrage gestern mitteilte. Baubeginn, so die ILB weiter, könnte nach jetzigen Plänen – die Zustimmung der nötigen Gremien vorausgesetzt – Anfang des Jahres 2014 sein.

Die ILB sicherte für ihr neues Hauptquartier ferner „eine angemessene Einbindung in das Umfeld“ zu. „Wichtig ist uns ein energieeffizientes, multifunktionales Gebäude, das eine effiziente Arbeit der dort später angesiedelten Institutionen, zu denen auch die Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB) zählen wird, ermöglicht“, teilte die Landesförderbank mit.

Um dieses Ziel zu erreichen, muss nach Auskunft der Potsdamer Stadtverwaltung der Bebauungsplan „Babelsberger Straße“ geändert werden. Der Grund: „Da mit der ILB auch ergänzende Dienstleistungen der Wirtschaftsentwicklung in deren Nähe angesiedelt werden sollen, hat die ILB auch die östlich angrenzenden Flächen erworben“, so die Stadt Potsdam. Diese Flächen sind in dem Bebauungsplan als allgemeines Wohngebiet festgesetzt worden. Um das Areal für den ILB-Neubau zu nutzen – eine Gewerbenutzung – müsse der B-Plan geändert werden. Einen entsprechenden Antrag hat die Stadt am 28. September in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht. Der Bauausschuss wird sich am 11. Oktober mit dem Antrag auf B-Plan-Änderung befassen.

Bereits im Bauausschuss am 27. September war ein Antrag der Linksfraktion auf der Tagesordnung, der mit Verweis auf die B-Plan-Änderungsanträge der Stadt zurückgezogen wurde. Antragsteller Hans-Jürgen Scharfenberg fordert, dass für die wegfallende Wohnnutzung an anderer Stelle „vollständig Ersatz zu schaffen“ ist. Der Vorsitzende der Linksfraktion schlägt vor, dafür bisher zur gewerblichen Nutzung vorgesehene Flächen an der Friedrich-List-Straße zu nutzen. Die Stadtverordnete Saskia Hüneke (Bündnisgrüne) verlangt dagegen eine Reduzierung der Baumasse an anderer Stelle, sollte die zulässige Baumasse für den ILB-Neubau heraufgesetzt werden.

Ferner ist für Scharfenberg gegenüber der historischen Potsdamer Mitte und eingebettet in den Havel-Nuthe-Raum „eine hohe Baukultur unabdingbar“. Scharfenberg spricht sich für einen offenen Architekturwettbewerb aus: „Wir wollen nachvollziehbar machen, was da passiert.“ Um die Architektur an der Nuthe war bereits in der Vergangenheit hart gerungen worden. So war unter anderem ein Hotel vorgesehen gewesen – mit einer Öffnung, die den Blick freilässt für eine Sichtachse.

Indes ist die Babelsberger Straße bereits jetzt Baugebiet: Die von der Firma Semmelhaack seit langem geplanten Auen- und Terrassenhäuser werden derzeit errichtet. Entworfen wurden die mehrgeschossigen Wohnbauten vom Berliner Architekten Kai Schreiber. Geplant sind im „Nuthe-Park“ zunächst 229 Ein-, Zwei- und Dreiraum-Wohnungen zwischen 37 und 93 Quadratmetern Wohnfläche. Die Höhe der sechs Terrassenhäuser beträgt nach Vorgaben des Bebauungsplans 17 Meter und die der fünf Auenhäuser 14,80 Meter. Die Bauzeit wird mit zwölf Monaten veranschlagt.

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