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Zentral. Die ILB will bis 2016 gegenüber dem Hauptbahnhof bauen.

© M. Thomas

Landeshauptstadt: ILB sichert sich Filetgrundstück im Stadtzentrum Investitionsbank des Landes plant Neubau zwischen Hauptbahnhof und Neue Fahrt

Inennstadt/Babelsberg - Die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) will sich eine neue Zentrale bauen und hat sich dafür bereits ein Filetgrundstück im Potsdamer Zentrum gesichert. Angaben der Bank zufolge handelt es sich um ein rund 20 000 Quadratmeter großes Areal an der Babelsberger Straße zwischen dem Eingang des Hauptbahnhofs und der Neuen Fahrt.

Von Matthias Matern

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Inennstadt/Babelsberg - Die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) will sich eine neue Zentrale bauen und hat sich dafür bereits ein Filetgrundstück im Potsdamer Zentrum gesichert. Angaben der Bank zufolge handelt es sich um ein rund 20 000 Quadratmeter großes Areal an der Babelsberger Straße zwischen dem Eingang des Hauptbahnhofs und der Neuen Fahrt. „Der Notarvertrag wurde im April unterzeichnet“, bestätigte der ILB-Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Licht den PNN am Mittwoch. Die Entscheidung für einen Grundstückskauf habe der Verwaltungsrat der Bank jedoch bereits im November getroffen, sagte Licht. Weder über den Kaufpreis noch über den Verkäufer des Grundstücks wollte der ILB-Vorstandschef nähere Angaben machen.

Bislang hat die ILB nach eigenen Angaben weder einen Bauantrag gestellt, noch liege ein Architekturentwurf vor. „Noch in dieser Woche werden wir ein Unternehmen auswählen, dass einen Architekturwettbewerb organisiert“, erklärte Licht. Er gehe davon aus, dass ab Anfang 2012 die ersten Entwürfe eingereicht werden könnten und Mitte des Jahres eine Entscheidung getroffen werde. „Wir wollen ein Haus bauen, dass dem neuesten Stand der Energieeffizienz entspricht und multifunktional genutzt werden kann“, sagte der ILB-Chef. Die Aufträge würden europaweit ausgeschrieben. Obwohl die ILB zu 50 Prozent dem Land Brandenburg gehört, soll das Vorhaben nicht zulasten der Steuerzahlen gehen. „Wir sind der Investor und werden das Gebäude auch bezahlen“, versprach Licht. Eine für den Bau zur Verfügung stehende Summe nannte er nicht.

Umsetzung und Planung will die ILB eng mit der Stadt Potsdam absprechen. „Im April habe ich unsere Pläne dem Oberbürgermeister und den Fraktionsspitzen der Stadtverordnetenversammlung vorgestellt“, berichtete Klaus-Dieter Licht. Die Rathausspitze ist offensichtlich begeistert: „Das Vorhaben der ILB ist eine einmalige Chance, die Fläche vor dem Hauptbahnhof städtebaulich aufzuwerten“, lobte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in einer Erklärung.

Einziehen soll auch die brandenburgische Wirtschaftsförderungsgesellschaft Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB). Bislang sitzen beide Gesellschaften in der Babelsberger Steinstraße. Vier Jahre nach ihrer Gründung hatte sich die ILB dort 1996 mit einem Leasingvertrag in einem mehrstöckigen Bürokomplex eingemietet. 2016 läuft der Vertrag nach Angaben der Bank aus. „Wir haben die Kaufoption und die voraussichtlichen Kosten für einen Neubau samt Betriebskosten abgewogen und sind zu dem Schluss gekommen, dass die zweite Variante über die Zeit die günstigere ist“, erläuterte Licht.

Vor allem aber, so der ILB-Vorstandsvorsitzende, reiche der Platz in der Steinstraße mittlerweile nicht mehr aus. Nicht zuletzt durch die Übernahme der Geschäfte der Landesagentur für Struktur und Arbeit (Lasa) Brandenburg durch die ILB werde der Arbeitsaufwand demnächst noch steigen, ergänzte ILB-Sprecher Matthias Haensch. „Wir mussten bereits Besprechungs- in Beratungsräume umwandeln“, bestätigte Klaus-Dieter Licht. Auch die ZAB stoße an ihre räumlichen Grenzen und habe bereits Räume außerhalb des Gebäudes angemietet.

Nicht nur zu klein ist der ILB die alte Zentrale, sondern auch zu weit ab vom Schuss. „Viele unserer Kunden kommen mit dem Flieger und steigen in Tegel oder Schönefeld in ein Taxi. Trotz Navigationsgerät haben die Taxifahrer häufig so ihre Probleme, die Steinstraße zu finden“, behauptet Licht. Zudem sei die alte Zentrale nur umständlich mit der Bahn zu erreichen, verfüge über zu wenig Parkplätze. „Alles in allem kein optimaler Standort.“

Das Grundstück am Hauptbahnhof dagegen liegt nur einen Katzensprung entfernt von der brandenburgischen Staatskanzlei, den wichtigsten Ministerien, dem alten und künftigen Landtag sowie von den beiden Kammern. Auch der Verwaltungsratsvorsitzende der ILB, Landesfinanzminister Helmuth Markov (Linke), säße dann sozusagen wieder nebenan. Im März 2010 zog das Finanzministerium ebenfalls aus der Steinstraße ins Zentrum.

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