Landeshauptstadt: Illegale Zäune am Ufer
Aufsteller werden ordnungsrechtlich belangt
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Groß Glienicke - Die Zäune am Ufer des Groß-Glienicker See sind durchweg widerrechtlich errichtet worden, stellte Bernhard Kneiding von der Potsdamer Unteren Naturschutzbehörde am Dienstagabend in Groß Glienicke auf einer Informationsveranstaltung über das Konzept Seeuferlandschaft fest. Die Zaunaufsteller würden jetzt ordnungsrechtlich belangt. Das bedeute: Die Zäune müssen wieder weg. Der Uferstreifen läge komplett im Landschaftsschutzgebiet, wo bauliche Änderungen genehmigungspflichtig und nur im Ausnahmefall möglich seien, so Kneiding.
„Groß Glienicke hat durch seinen Bebauungsplan Nr. 8 bereits im Herbst 1991 beste Voraussetzungen für die Sicherung der öffentlichen Nutzung des Uferbereichs geschaffen, stellte Landschaftsarchitekt Theseus Bappert seine Planung vor und verglich die Situation mit dem Griebnitzsee, wo solch eine klare rechtliche Situation nicht vorläge. Denn der B-Plan 8 setze eindeutig fest: Der Uferstreifen sei auf seiner gesamten Länge von 2,4 Kilometern als Grünzug ausgewiesen und bleibe mit einem durchgehenden Uferwanderweg öffentlich zugänglich. Das habe jeder Anrainer einfach zu akzeptieren, so Bappert.
Das Ufer sollte als „märkisches Ufer erkennbar sein, schlug Bappert vor. Dazu gehöre der freie Blick auf den See von vielen ausgewählten, vor allem leicht erhöhen Stellen aus. Für diese Sicht würde man das Gestrüpp als Wildwuchs entfernen, wie etwa im Nordbereich. Als Sonderbereiche schätzte er die Badewiese mit einem Café für vorrangig Erholung, die Regenwasser-Einleitungsstelle nahe des Begegnungshauses und die „Mauerwiese im Gutspark ein. Diese drei Bereiche müssten gestaltet und dafür aus dem Schutzstatus herausgenommen werden, so Bappert. Für die Behandlung des Regenwassers mahnte er Sorgfalt an, noch im Juni soll ein neues Gesamtkonzept durch die Stadt vorgelegt werden. Elke Hube von der Unteren Naturschutzbehörde Spandau erklärte, sie verfolge die Entwicklung der Wasserqualität kritisch, vor allem nach starken Gewitterregen. Sie mahnte eine gemeinsame Lösung für den Weiterbetrieb der Belüftungsanlage über 2009 hinaus an. Winfried Gutzeit
Winfried Gutzeit
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