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Hockey auf einem anderen Kontinent. Frederick Eger (Mitte, hier mit seinem australischen Team) spielte jahrelang bei der Potsdamer Sport-Union 04. Nachdem er ein Jahr in Australien unterwegs war und in der ersten australischen Liga für den Doncaster HC spielte, geht der 22-jährige Stürmer nun für den Bundesligisten TuS Lichterfelde Berlin auf Torjagd.

© privat

Sport: Im australischen Trikot

Ehemaliger PSU-Spieler Frederick Eger spielte in Down Under und nun in der Hockey-Bundesliga

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Ziemlich spät hat Frederick Eger mit dem Hockeyspielen angefangen. Erst mit zehn Jahren, nachdem er einige Jahre beim SV Babelsberg 03 Fußball gespielt hatte, entschied sich der jetzt 22-Jährige für den Sport mit dem Krummstab bei der Potsdamer Sport-Union 04. „Durch meinen Vater war ich natürlich vorher immer schon auf dem Hockeyplatz“, erinnerte sich Frederick, der jüngere Sohn des PSU-Urgesteins Andreas Eger. „Und es war die absolut richtige Entscheidung.“ Heute spielt Eger mit dem TuS Lichterfelde Berlin in der Bundesliga.

Nachdem „Freddy“ bei den Potsdamern sämtliche Altersklassen in der Jugend durchlief, bei der die meiste Zeit Vater „Reibi“ auch sein Trainer war, konnte er in der Feldsaison 2007 mit der Herrenmannschaft den Berliner Meistertitel feiern. Eine Schulterverletzung kurz nach dem Abitur ließ den damaligen Voltaire-Gesamtschüler über seine weitere sportliche Zukunft intensiv nachdenken. „Ich wollte dann unbedingt nochmal höherklassig spielen“, sagte Eger. „Und so entschied ich mich, bevor ich im Oktober 2010 für ein Jahr nach Australien gegangen bin, ein halbes Jahr beim Regionalligisten Zehlendorf 88 zu spielen.“

Auch in Australien wollte der talentierte Spieler nicht auf den Hockeyschläger verzichten. „Ich hatte schon von Deutschland aus bei einigen Vereinen in Australien nachgefragt, ob ich dort spielen könnte“, erzählte Eger, der nach Down Under ging, um sein Englisch zu verbessern. Doch zunächst reiste er sechs Monate lang quer durch das Land. „Meinen Hockeyschläger hatte ich immer dabei und wenn ich an einem Sportplatz vorbeigekommen bin, habe ich auch ein paar Bälle geschlagen.“

Ab Februar 2011 spielte er dann für den Doncaster HC in Melbourne in der ersten Liga. „Im Finale um die Meisterschaft wurde ich leider aussortiert, weil drei Nationalspieler extra für das Spiel wiederkamen“, erzählte der Bauingenieurswesen-Student – noch immer etwas enttäuscht. Mit der Silbermedaille und einem australischen Trikot im Gepäck ging es im September 2011 nach einer „ziemlich krassen Hockeyzeit“ wieder zurück nach Potsdam. Nur zwei Wochen später ging schließlich das Unileben an der Technischen Universität Berlin los.

Obwohl Vater Eger lange versucht hatte, den Sprössling wieder ins Potsdamer Team zu locken, entschied der sich bereits zur Hallensaison, beim Berliner Erstligisten TuS Lichterfelde Berlin sein Glück zu versuchen. „Eigentlich hat keiner geglaubt, dass ich es dort schaffe. Ich selber auch nicht“, so Eger. Aber der treffsichere Stürmer, der bereits bei seinem Bundesligadebüt ein Tor schoss, setzte sich durch und spielte alle Partien in der ersten Mannschaft mit.

Auch für das Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft gegen Rot-Weiß Köln war der Potsdamer nominiert. „Das war ein Highlight für mich: Musik, Einlaufkinder und dann gegen die Nationalspieler spielen. Hinzu kam, dass mein Vater und mein Bruder mich überrascht haben und auf einmal in Köln in der Sporthalle saßen“, sagte Eger stolz. Mittlerweile wohnt der gebürtige Potsdamer in einer WG in Berlin. „Das macht vieles leichter. So kann ich nach dem Training auch noch mal mit den Jungs weggehen.“

Für die im April beginnende Feldsaison hofft Eger, sich auch auf dem Kunstrasen im Zweitligateam der Berliner durchsetzen zu können. „Ich möchte mich weiterentwickeln und mein Traum wäre es, mit TusLi auf dem Feld einmal in die erste Bundesliga aufzusteigen.“

Luisa Müller

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