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Von Holger Catenhusen: Im Dienst der Gesundheit

Der frühere Läufer und Trainer Jürgen Bruns veranstaltet Sonntagsvorlesungen über Prävention

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Vielen sportbegeisterten Menschen ist der Potsdamer Läufer Jürgen Bruns ein Begriff. Im vergangenen Jahr hob der heute 68-jährige ehemalige Leistungssportler zusammen mit dem Berliner Sportwissenschaftler Ekkart Arbeit sein neuestes Projekt aus der Taufe: die Europäische Akademie für Gesundheitsprävention.

Sichtbarstes Produkt der Akademie sind die von ihr im Potsdamer Seminaris Seehotel veranstalteten Sonntagsvorlesungen. Mit ihnen möchte Bruns das Bewusstsein der Menschen für einen gesunden Lebenswandel stärken. Jedermann sei eingeladen, zu den Veranstaltungen zu kommen, so Bruns. Eine Stunde vor Beginn der Vorlesung könne man mit ihm in der Pirschheide Sport treiben. Nach der Kost fürs Hirn, also nach Ende der Vorlesung, gebe es auch Kost für den Magen – natürlich nur gesunde Speisen.

An diesem Sonntag ist es wieder soweit. Professor Karl Hecht aus Berlin wird über das gesunde Schlafen referieren. Um den Schlafrhythmus und die Qualität des Schlafs sowie deren Messbarkeit werde es gehen, so Hecht gegenüber den PNN. Der 87-Jährige ist ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Schlafforschung. Er sorgte sich einst als Wissenschaftler um den Schlaf der Kosmonauten bei Langzeitaufenthalten im All.

An den Potsdamer Veranstaltungen, zu denen nach Angaben von Bruns bislang jeweils etwa 50 bis 70 Menschen in das in der Pirschheide gelegene Hotel kamen, verdient Bruns nach eigenen Angaben selbst nichts. Im Gegenteil, die Blumen für die Referenten zahle er manchmal aus eigener Tasche. Ein Eintritt wird dennoch verlangt. Er beträgt sechs Euro für Erwachsene. Das Geld sei für die Referenten bestimmt, so Bruns. Der Raum werde den Veranstaltern vom Hotel gratis überlassen. Bleibe man nach der Vorlesung noch zum Brunch, müsse man hierfür natürlich extra bezahlen, sagt Bruns.

Für Hoteldirektor Hartmut Pirl ist diese Form der Gesundheitsprävention nach eigenem Bekunden eine Herzensangelegenheit. Ein gesundheitlicher Tiefpunkt habe ihn selbst zur Einsicht gebracht: gesünder Essen, mehr Bewegung, weniger Stress. Nach diesen Vorgaben lebe er seither.

Auch Läufer Bruns ist nach eigenen Angaben immer auf einen gesunden Lebenswandel bedacht. Vielleicht fünfmal habe er in seinem Leben eine Zigarette angefasst. In jungen Jahren war er Leistungssportler im Mittel- und Langstreckenbereich. Da sei das Rauchen erst recht tabu gewesen. Später, nach einem Sportstudium an der Pädagogischen Hochschule Potsdam und einer Zeit als Schulsportlehrer, arbeitete er als Trainer im DDR-Leistungssport. Doping habe es bei ihm nie gegeben, so Bruns. Nach 1989 sei ihm das auch höchst amtlich von der Doping-Untersuchungskommission bestätigt worden. Unter seinen Fittichen als Trainer hatte Bruns unter anderem Ulrike Klapezynski. Sie war eine in der DDR bekannte Sportlerin. Bei den Olympischen Sommerspielen 1976 errang sie die Bronzemedaille im 1500-Meter-Lauf. Im gleichen Jahr heirateten beide. Heute betreiben sie gemeinsam in Potsdam ein Sportgeschäft.

Nächste Sonntagsvorlesung am 10. April um 10.30 Uhr im Seminaris SeeHotel Potsdam, An der Pirschheide 40.

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