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Von Michael Meyer: Im Einer über die Wedau

Für Potsdams Kanuten beginnt der Kampf um die Europa- und Weltmeisterschafts-Tickets 2009

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Deutschlands schnellste Einer-Kanutin der vergangenen Jahre ist sich ihrer Sache nicht ganz sicher. „Nach unserem Trainingslager in Florida war ich immer im Wechsel mal krank, mal gesund. Jetzt trainiere ich erst seit einer Woche wieder“, erzählte gestern Katrin Wagner-Augustin. Die Viererkajak-Olympiasiegerin und Einer-Olympiadritte vom KC Potsdam will sich am Ostersamstag bei der ersten nationalen Qualifikation in Duisburg gleich für die deutsche Flotte bei den diesjährigen Europameisterschaften auf dem Brandenburger Beetzsee und Weltmeisterschaften im kanadischen Dartmouth empfehlen. Jetzt auf der Wedau werden die Frau- en im Einer 200 und 1000 Meter , die Männer 200 und 2000 Meter weit paddeln.

„Optimal vorbereitet bin ich nicht, aber ich bin ja ein alter Hase und deshalb trotzdem optimistisch“, meinte die 31-Jährige, die gemeinsam mit ihren Klubkameradinnen Fanny Fischer, Birka Zimmermann, Franziska Weber und Diana Weber seit einer Woche in Duisburg unter der Regie ihres Heim- und Bundestrainers Eckehardt Sahr für die erste Saison-Härteprüfung trainiert. Judith Hörmann – die nach dem verpassten Olympia-Ticket 2008 den Sprung zurück ins Nationalteam schaffen will – und Sandra Streilein trainieren derweil mit Potsdams Canadiern und Junioren in Brandenburg.

Auch Tim Wieskötter war bis gestern Vormittag in Duisburg – ehe er seine Sachen packte und zurück nach Potsdam fuhr. „Ich habe seit einer Woche Halsschmerzen und eine dicke Erkältung, die nicht weggehen wollen“, sagte der 30-Jährige. Seit Montag bekomme ich Antibiotika, so dass ich am Samstag nicht antreten kann. Ich hoffe aber, zur zweiten Sichtung am 1. Mai wieder fit zu sein, um mich noch für die EM und WM zu qualifizieren.“ Schließlich will sich der Student im Sommer mit seinem Potsdamer Erfolgspartner Ronald Rauhe bei den internationalen Titelkämpfen gegen die Spanier Saul Craviotto und Carlos Perez für die bei Olympia in Peking erlittene Niederlage revanchieren. Im vergangenen Jahr gewannen Wieskötter die erste und Rauhe die zweite nationale Qualifikation.

Ronny Rauhe, der wie die anderen Potsdamer Kajak-Asse des KCP in Duisburg übt, startet ebenfalls nicht unter optimalen Voraussetzungen solo in die nacholympische Saison. „Ich habe mitunter Rückenprobleme durch leicht entzündete Wirbelkörper“, erzählte der 27-Jährige. „Für eine gute Hausnummer müsste es jetzt am Samstag aber trotzdem reichen. Auf den 200 Metern bin ich gut drauf, und über 2000 Meter will ich irgendwie durchkommen.“ Er sei froh, jetzt wieder im geregelten Training nach vorn zu blicken, „nachdem ich zuletzt einigen persönlichen Ärger hatte“, so Rauhe. Nach seiner Rückkehr aus dem Wärmetrainingslager Sabaudia musste der Olympiasieger nämlich feststellen, dass sein Haus in Falkensee ausgeraubt worden war. „Es sind Dinge von ziemlich großem Wert weg, auch mein Motorrad“, so Rauhe.

Körperlich gut gerüstet startet Sebastian Brendel in die Saison, die ihm endlich weitere internationale Medaillen bringen soll. Nachdem er 2008 Olympia nur als Ersatzmann erleben durfte, zählt er nach dem Rücktritt Andreas Dittmers (Neubrandenburg) und Thomas Gilles (Leipzig) nun zu den Anwärtern auf den Einercanadier bei EM und WM. „In diesem Jahr liegt schon mehr Erwartungsdruck auf mir. Ich spüre den, aber damit muss ich zurechtkommen“, meint der 21-Jährige. „Für den Platz im Einer muss in der Qualifikation zumindest Platz zwei her, aber die 2000 Meter liegen mir nicht so. Und über 200 Meter reicht schon ein falscher Schlag, und man ist raus.“ Trotzdem halte er an seinem Ziel fest: „Ich will in den Einer“.

Neben den Kanuten der Leistungsklasse und U23 (siehe Kasten) gilt es nun auch für die Junioren, die zur WM nach Moskau wollen. Hier rechnen sich vom KCP vor allem Henrica von Rauchhaupt, Patrick Lux, Jochen Kaiser (alle Kajak), Peter Kretschmer, Jonas Markowski und Jan Vandrey einige Chancen aus.

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