Sport: Im ersten Jahr gleich auf dem WM-Thron
Eigentlich hat Ron Schmidt derzeit eine fiebrige Erkältung – die vergaß der Trainer der Potsdamer Triathleten gestern aber vor lauter Stolz und Freude. Schließlich wurde in Gold Coast an der Südostküste Australiens sein Schützling Franz Löschke neuer Triathlon-Weltmeister der U23.
Stand:
Eigentlich hat Ron Schmidt derzeit eine fiebrige Erkältung – die vergaß der Trainer der Potsdamer Triathleten gestern aber vor lauter Stolz und Freude. Schließlich wurde in Gold Coast an der Südostküste Australiens sein Schützling Franz Löschke neuer Triathlon-Weltmeister der U23. Der 20-jährige Abiturient der Potsdamer Sportschule verwies auf der olympischen Distanz in 1:46:19 Stunden den australischen Lokalmatador James Seear (1:46:25) und den Portugiesen Joao Pereira (1:46:32) auf die Ehrenränge.
„Das hat der Franz ausgezeichnet gemacht“, erklärte Schmidt, nachdem er den Wettkampf ab 2.30 Uhr im Internet verfolgt hatte. „Seine gute Schwimmleistung war Grundlage des Erfolges.“ Löschke, der daheim in Finsterwalde bei Marlies Homagk mit dem Triathlon begann, ehe er vor drei Jahren nach Potsdam kam, benötigte für die 1500 Meter im Pazifik 17:47 Minuten, fuhr später die 40 Kilometer Rad in 56:30 Minuten und benötigte für das 10-Kilometer-Laufen 31:18 Minuten. „Franz hat den Wettkampf von Anfang an mit geprägt und enorm für seinen Erfolg gearbeitet“, sagte der Coach über seinen oft sehr stoisch wirkenden Schützling, der neben seiner Freundin Anja vor allem Automodellbau als Hobby hat. Löschke stieg wegen seines Abiturs erst spät in der Saison voll ins Training ein und stürmte in seinem ersten U23-Jahr trotzdem gleich auf den Weltmeister-Thron.
Zweitbester U23-Deutscher wurde gestern Jonathan Zipf (Saarbrücken/ 1:46:41) als Sechster, während Nils Frommhold (1:47:39) und Gregor Buchholz (1:48:00) vom Zeppelin-Team des OSC Potsdam auf den Plätzen elf und zwölf einkamen. „Nils hat alles richtig gemacht und bis zuletzt gekämpft, aber im Laufen war er nicht so stark wie Franz“, erklärte ihr Coach. „Und Gregor war diesmal im Schwimmen nicht gut genug für eine Medaille.“ Bei den U23-Frauen, bei denen die Britin Hollie Avil in 1:56:38 Stunden gewann, war die Potsdamerin Alena Stawczynski als Zweite aus dem Wasser gekommen, ehe sie auf der letzten Rad-Runde durch einen Reifenschaden zurückgeworfen wurde und nach zweieinhalb Kilometern Laufen ausstieg.
„Ich habe heute viele telefonische Glückwünsche erhalten“, erzählte Trainer Schmidt, der schon in den letzten Jahren stets mehrere Potsdamer bei den WM der U23 und Junioren hatte und dabei Gregor Buchholz 2007 zum Weltmeistertitel und 2008 zu WM-Silber in der U23 führte. Er kann daher als derzeit erfolgreichster deutscher Triathlon-Nachwuchstrainer bezeichnet werden. M. M.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: