BALL DER WIRTSCHAFT: Im Glanze des großen Königs
Der Ball der Wirtschaft machte am Samstag das Dutzend voll. Rund 700 Gäste feierten den Abend unter einem naheliegenden Motto.
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Eigentlich blieb den Gastgebern in diesem Jahr gar keine andere Wahl: Was sonst als der 300. Geburtstag von Friedrich dem Großen wäre als Motto für den 12. Ball der Wirtschaft im Land Brandenburg infrage gekommen? So stand der vergangene Samstagabend im Kongresshotel am Templiner See unter der Überschrift „Im Glanz des Großen“.
Rund 700 Gäste waren der Einladung der Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK), der Handwerkskammer (HWK) Potsdam sowie des Wirtschaftsforums Brandenburgs gefolgt. Belohnt wurden sie nicht nur mit einer rauschenden Ballnacht, sondern auch mit einem exklusiven Vorgeschmack auf einen der Höhepunkte aus dem Jubiläumskalender: Erste Ausschnitte aus dem Musical „Friedrich – Mythos und Tragödie“, das im Juni in Potsdam uraufgeführt werden soll, wurden präsentiert. Die Schnupperpremiere wurde begeistert gefeiert.
Nach Peter Maffay im vergangenen Jahr und Iris Berben im Jahr 2010 war in diesem Jahr die beliebte deutsche Schauspielerin Marion Kracht Ehrengast des Balls. Die 49-Jährige wurde unter anderem bekannt durch die TV-Familienserien „Diese Drombuschs“ und „Ein Heim für Tiere“. Außerdem präsentierte Joana Zimmer bei einem Kurzauftritt ihren neuen Song „So Much More“. Die von Geburt an blinde Freiburgerin zählt seit Jahren zu den erfolgreichsten deutschen Sängerinnen. 2005 landete sie mit Ihrer Debüt-Single „I Believe“ auf Platz zwei der deutschen Singlecharts.
Doch nicht nur das Showprogramm hatte einige Überraschungen zu bieten. Das gestandene Ballpublikum sah sich mit einigen Veränderungen gegenüber den Vorjahren konfrontiert, was hier und da anfangs für leichte Verwirrung sorgte. So wurden etwa die Hauptbühne und die Tanzfläche an den Rand des Hauptsaals verlegt, statt an einem zentralen Buffet, konnten sich die Gäste jetzt an vier kleineren Standorten versorgen. Milos Stefanovic, Präsident des Wirtschaftsforums, zeigte sich von dem überarbeiteten Konzept weitgehend überzeugt. Gestaltet wurde der Abend von einer Berliner Agentur, die dieses Jahr erstmals zum Zuge kam. „Nicht, dass es in den vergangenen Jahren nicht gut gewesen wäre. Aber wir wollten einfach mal etwas Neues ausprobieren“, sagte Stefanovic.
Unverändert blieb die wohltätige Ausrichtung des Balls. In diesem Jahr sollten die Erlöse aus dem Losverkauf für die Tombola dem internationalen Kinderhilfswerk „Plan“ zugutekommen. Die unabhängige Organisation ist in 50 Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas aktiv. Schwerpunkte sind die Vermittlung und Betreuung von Patenschaften und die Finanzierung nachhaltiger Selbsthilfeprojekte. Am Ende des Abends konnten Marion Kracht und Joana Zimmer einen Scheck über 21 000 Euro entgegennehmen. Das Geld soll vor allem in das Projekt „Because I Am A Girl“ fließen. Kracht, Kuratoriumsmitglied bei „Plan“, ist selbst Patin eines neunjährigen vietnamesischen Jungen und eines etwa siebenjährigen Mädchens aus Sri Lanka. „Bei Kindern aus solchen Regionen ist es nicht unüblich, dass keine Geburtsurkunde vorliegt und sich das Alter deshalb nur schätzen lässt“, berichtete die engagierte Schauspielerin. Vor allem die Situation kleiner Mädchen sei oft schwierig, da sie vielerorts keinen Zugang zu Bildung erhielten und ihnen ein gleichberechtigtes Aufwachsen verwehrt werde. „Doch das Geld, das man in Mädchen investiert, zahlt sich oft mehrfach aus, weil sie wiederum später alles an ihre eigenen Kinder weitergeben“, meinte Kracht.
Letztlich ausgezahlt zu haben schien sich der Abend auch für den Großteil der Gäste. Immerhin bis zu 300 Euro kostete eine Tischkarte. Auf der Tanzfläche jedenfalls war angesichts des Andrangs durchaus Geschicklichkeit gefragt. Marion Kracht etwa nutzte die Gunst der späten Stunde, um mit ihrem Mann, dem Architekten Berthold Manns, über das Parkett zu schwingen. Auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Martin Wansleben, führte seine Gattin Beatrice auf die Tanzfläche.
Aus Sicht von René Kohl, Hauptgeschäftsführer der IHK Potsdam, war es ein rundum gelungener Abend. „Tolle Gäste, zwei wunderbare Botschafterinnen. Ich bin sehr zufrieden“, versicherte Kohl zu später Stunde strahlend. Sensationell sei auch der Ausschnitt aus dem Friedrich-Musical gewesen. „Meine Frau hat gleich gesagt: Da will ich hin.“
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