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Landeshauptstadt: Im Herzen Europas stöbern

Mit Motorrollern durch europäische Partnerstädte

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Zwei junge Italiener wollen Geschichte erzählen. Stefano Brilli und Andrea Savino sind 35 Jahre alt und kommen aus Perugia. Seit dem 4. August reisen sie auf Motorrollern durch die europäischen Partnerstädte ihrer Heimat, Bratislava, Aix en Provence, Tübingen und Potsdam. „Wir besuchen diese vier Städte, um in das Herz Europas einzutauchen“.

Seit 1990 sind Potsdam und Perugia durch eine Städtepartnerschaft miteinander verbunden. Gabriele Fischer, Beigeordnete für Bildung, Kultur und Sport, empfing die beiden Italiener gestern Mittag vor dem Stadthaus und überreichte ihnen zwei T-Shirts mit einem Aufdruck des Holländischen Viertels. Im Gegenzug überreichten die beiden Gäste eine Buchreproduktion von 1834 mit dem Titel „La Fontana Maggiore“, einer der berühmtesten mittelalterlichen Brunnen Italiens in der umbrischen Stadt, an Gabriele Fischer.

Die Idee der jungen Männer entstand aus einem Wunsch, den sie schon mehrere Jahre hegten: „Wir wollten schon lange eine Reise auf Motorrollern unternehmen, suchten aber auch eine Verbindung zu unserer Stadt“, übersetzt Alexander Döring, Mitglied von Il Ponte, der Brandenburgischen Gesellschaft der Freunde Italiens e.V. Ein Grund für die Tour sei der seit einigen Jahren betriebene Straßenmarkt in Perugia, auf dem Händler der Partnerstädte ihre Produkte anbieten. „Wir fühlten uns durch die Präsentation der europäischen Partnerstädte zu einer Tour angeregt“, erzählt Stefano Brilli.

Nachdem ihr Konzept von den Städten Unterstützung fand, machten sich der Rechtsanwalt und der Angestellte eines Logistikunternehmens auf den Weg. Sie seien davon überzeugt, dass Partnerschaftsbeziehungen eine wichtige Rolle dabei spielen, eine gemeinsame Kultur in Europa zu schaffen, meinen die 35-Jährigen. Sie fahren mit ihren Motorrollern auf Land- und Nebenstraßen, um das Leben hautnah zu erfahren. „Dieses Fahrzeug hat eine menschliche Größe, ist nicht aufdringlich und erlaubt zu sehen, zu entdecken – ohne den Glasvorhang eines Autos“, heißt es. Gestern Morgen besichtigten beide den Neuen Garten mit dem Schloss Cecilienhof und die russische Kolonie Alexandrowka. Das Neue Palais im Park Sanssouci und das Belvedere auf dem Pfingstberg standen gestern Nachmittag auf dem Besichtigungsprogramm. Morgen verlassen sie Potsdam nach zwei Tagen, erlebten aber eine „wunderbare Gastfreundschaft“.

Begleitet werden sie auf ihrer Entdeckungsreise durch Potsdam von den Mitgliedern des Il Ponte sowie von jungen Potsdamern, die im Juni in Perugia weilten. Beide filmen und fotografieren, um die Erlebnisse ihrer 20 Tage langen Reise durch insgesamt sieben europäische Länder später zu einer Reportage zu verarbeiten. „Mit einer Taschenkamera am Außenspiegel dokumentieren wir streckenweise unsere Reise“, sagt Andrea Savino. „Diese Dokumentation hat etwas Lebendiges“, sagt Gabriele Fischer und zeigt großes Interesse an einem Exemplar. dk

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