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Von Henner Mallwitz: Im Kampf gegen die Motorboote Tom Siebeneicher startet beim Kanu-Marathon
Es war ja nicht einmal die Hitze, die Tom Siebeneicher in den vergangenen Tagen und Wochen so sehr zu schaffen gemacht hat. „Die Motorboote sind viel schlimmer“, sagt der Kanute, der wegen der schönwetterbedingten massiven Wellen sein Training in die frühen Morgenstunden verlegen musste.
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Es war ja nicht einmal die Hitze, die Tom Siebeneicher in den vergangenen Tagen und Wochen so sehr zu schaffen gemacht hat. „Die Motorboote sind viel schlimmer“, sagt der Kanute, der wegen der schönwetterbedingten massiven Wellen sein Training in die frühen Morgenstunden verlegen musste. „Denn da schlafen die meisten Bootsbesitzer noch.“
So konnte sich der junge Athlet vom Kanu-Club Potsdam also doch noch in Ruhe und aller Ausgiebigkeit auf das große Highlight des Jahres vorbereiten: Am Wochenende nimmt der 20-Jährige auf dem Brandenburger Beetzsee am 2. Weltcup des Jahres im Kanu-Marathon teil. Für ihn mehr ein kleines Intermezzo, denn so richtig zu Hause ist Tom Sieben- eicher im Kanu-Rennsport, und dort am liebsten auf der 1000-Meter-Distanz. Wegen des Abi-Stresses verpasste er im vergangenen Jahr die Qualifikation für die U 23-Weltmeisterschaften, und die will er in diesem Jahr erneut angehen.
Bis dahin hat er sich jedoch auf den Marathon konzentriert und sich als Newcomer in dieser speziellen Sportart ein hohes Ziel gesteckt. „Beim Weltcup will ich einen Platz unter den besten Fünf erreichen“, so der gebürtige Prenzlauer, der bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Frankfurt/Oder angestellt ist. „Das wird allerdings sehr schwer. Allein die Spanier als haushohe Favoriten gehen schon mit zwei Mann an den Start, und auch auf die Starter aus der Kanu-Nation Ungarn werde ich besonders achten müssen.“
Im Einer-Canadier (C 1) wird Tom Siebeneicher auf dem Beetzsee über sechs Runden 28 Kilometer zurücklegen müssen. In jeder Runde ist eine etwa 200 Meter lange Portage eingebaut, über die das Boot wieder zum Wasser getragen werden muss. „Dort wird der Marathon entschieden“, glaubt der Kanute, der bei seinen ersten Deutschen Meisterschaften im Kanu-Marathon im vergangenen Jahr gleich auf den zweiten Platz kam. In den vergangenen Wochen trainierte der Schützling von Trainer Reiner Welke deshalb vor allem das Aus- und Einsteigen: „Da habe ich mich inzwischen sehr gut verbessern können.“
Beim ersten Weltcup des Jahres in Tschechien kam Tom Siebeneicher auf den siebten Platz. „Bei 18 erfahrenen Startern war das für mich ein gutes Ergebnis“, sagt der Canadierfahrer, der im Herbst an der Fachhochschule in Berlin ein Studium zum Wirtschaftsingenieur mit der Fachrichtung Maschinenbau aufnehmen wird. „Ich habe viel Lehrgeld bezahlt und mir aber auch andere Taktiken abgeschaut. Denn auf die kommt es an.“ Die will er nun in Brandenburg umsetzen – bei seinem dritten Marathon, den er überhaupt erst in Angriff nimmt.Henner Mallwitz
Henner Mallwitz
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