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ATLAS: Im Minus

Es ist nicht lange her, da schien Potsdam über den Berg: Die florierende Landeshauptstadt mit wachsender Einwohnerzahl, erfolgreichen Unternehmen und überdurchschnittlich vielen Gutverdienern war fast soweit, endlich einen ausgeglichenen Haushalt vorzuweisen. Jetzt ist alles anders.

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Es ist nicht lange her, da schien Potsdam über den Berg: Die florierende Landeshauptstadt mit wachsender Einwohnerzahl, erfolgreichen Unternehmen und überdurchschnittlich vielen Gutverdienern war fast soweit, endlich einen ausgeglichenen Haushalt vorzuweisen. Jetzt ist alles anders. Die Stadt muss neue Schulden machen, kann sich nichts leisten. Dass die globale Finanzkrise so durchschlägt, ist Indiz für die noch immer labile Lage vieler ostdeutscher Städte und Gemeinden. Im Vergleich nimmt Boomtown Potsdam dabei eine Sonderrolle ein: Hier liegt das Steuereinkommen pro Kopf bei immerhin 653 Euro. Ostdeutscher Mittelwert sind 488 Euro, westdeutscher stattliche 905 Euro. Auch wenn es im Osten vielen schlechter geht als Potsdam, ist schon diese Kluft zum West-Niveau ansehnlich. Wohin das wachsende Minus in der Kasse führt, lässt sich am Potsdamer Beispiel trefflich veranschaulichen: Die Handlungsräume der Stadt und die politischen Gestaltungsmöglichkeiten schwinden maßgeblich. Statt blühender Landschaften also Verwaltung des Mangels. Politische Schlussfolgerung muss sein, besonders in der Krise die Kommunen nicht noch stärker finanziell zu belasten. Sonst wird auch im florierenden Potsdam bald nicht nur gespart, sondern gestrichen.

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