Landeshauptstadt: Im neuen Schuljahr ist Kippeln erlaubt
Die sportbetonte Zeppelin-Grundschule will ihr Angebot zur Gesundheitsförderung erweitern / Barmer hilft
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Die sportbetonte Zeppelin-Grundschule will ihr Angebot zur Gesundheitsförderung erweitern / Barmer hilft Potsdam West - Im neuen Schuljahr sollen die Kinder der Zeppelin-Grundschule noch sportlicher und vor allem noch gesünder werden. Bisher gab es an der Schule in der Haeckelstraße nur in den Jahrgangsstufen 5 und 6 sportbetonte Klassen. Ab dem 8. August sollen auch dritte und vierte Klassen einen Unterrichtsplan erhalten, der sich an den Trainingszeiten der Leistungssport treibenden Kinder orientiert. „Viele unserer Kinder haben Frühtraining im Olympiastützpunkt Am Luftschiffhafen“, so Direktorin Betti Bendyk, „darum fängt für sie der Unterricht erst danach um 10 Uhr an.“ In Brandenburg gibt es nur in Cottbus und Schwedt weitere Grundschulen, die diese speziell zugeschnittenen Lernzeiten anbieten. An der Potsdamer Zeppelinschule, die seit 1995 sportbetonte Klassen unterrichtet, sind ungefähr 70 Prozent aller Kinder laut Bendyk in Sportvereinen aktiv. An den Sport heran geführt werden sollen hier aber zukünftig auch die ganz Kleinen: mit einer täglichen Sportstunde für Erstklässler. Eine weitere Neuerung: Ab August dürfen alle 175 Kinder im Unterricht auf ihren Stühlen kippeln – für einen gesunden Rücken. Dafür stehen nun neue knallrote Plastikstühle mit biegsamen Rückenlehnen in den Klassenräumen. Bewegen sollen sich die Schüler auch in den Pausen – mit dem neuen Holzspielzeug zum Strampeln und Balancieren. Unterstützt wird die Gesundheitsförderung im kommenden Schuljahr von der Barmer-Ersatzkasse. Die Krankenkasse sponsert drei Workshops: zwei Stunden Rückengymnastik für Zweitklässler, ein Ernährungsseminar für die Elternvertreter und einen Stressbewältigungskurs für die Lehrer. Gestern unterschrieben Schulleiterin Bendyk und der Regionalgeschäftsführer der Barmer Klaus-Peter Strunk eine entsprechende Kooperationsvereinbarung. Sollten die Schnupperkurse erfolgreich verlaufen, sei auch eine anschließende Zusammenarbeit denkbar, sagte Strunk. „Das Geld, das wir jetzt in die Prävention stecken, sparen wir später bei den Behandlungskosten“, so das Ziel der Krankenkasse. „Der Alltag der Kinder ist durch Computer und MacDonalds geprägt, fünf Prozent aller Grundschüler haben starkes Übergewicht“, erklärt er den Handlungsbedarf. „Bei den Zehntklässlern sind es sogar zwischen sieben und zehn Prozent.“ Darum müsse die Erziehung zu einem gesunden Lebensstil schon im Grundschulalter einsetzen. Das könne aber nur mit Hilfe der Lehrer und Eltern geschehen, darum würden in den Workshops auch diese geschult. just
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