Sport: Im Schatten der Kaniner Kirche Neues evangelisches Gemeindezentrum
Beelitz · Busendorf - Die Geschichte der drei Dörfer Klaistow, Kanin und Busendorf ist seit jeher eine gemeinsame: Von den Wenden im Mittelalter gegründet, lagen sie in der Neuzeit Jahrhunderte lang auf sächsischem Territorium – als Exklave im Brandenburgischen. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit und ihrer nachbarschaftlichen Lage werden sie auch die „Drillingsdörfer“ genannt, und schon immer haben sich die Orte Schule und Kirche geteilt.
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Beelitz · Busendorf - Die Geschichte der drei Dörfer Klaistow, Kanin und Busendorf ist seit jeher eine gemeinsame: Von den Wenden im Mittelalter gegründet, lagen sie in der Neuzeit Jahrhunderte lang auf sächsischem Territorium – als Exklave im Brandenburgischen. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit und ihrer nachbarschaftlichen Lage werden sie auch die „Drillingsdörfer“ genannt, und schon immer haben sich die Orte Schule und Kirche geteilt. So geht auch die Freude über das neue Zentrum für die Evangelische Gemeinde, das vor kurzem in Kanin eingeweiht wurde, über dessen Ortsgrenzen hinaus. Erst nach jahrelangem Ringen mit der Denkmalschutzbehörde konnte das Zentrum gebaut werden. „Ein Neubau im Kirchenbereich ist immer ein Politikum: Sichtachsen müssen frei bleiben, die Gestaltung muss stimmen", sagt Gemeindepfarrer Andreas Uecker. Finanziert wurde ausschließlich mit Mitteln, welche die ehemalige Gemeinde Busendorf mit ihren beiden Ortsteilen vor zwei Jahren in die „Ehe“ mit Beelitz brachte, so Ortsbürgermeister Matthias Gedicke. Die Kosten bezifferte er auf zirka 100000 Euro. Das kirchliche Gemeindezentrum ist die jüngste einer ganzen Reihe von Baumaßnahmen, die in den Dörfern umgesetzt wurden. Gleich nach der Wende machten sich die Busendorfer an die Herrichtung eines Heims für den Sportverein „S 71“. Es folgten ein Jugendclub und vor zwei Jahren ein Gemeindehaus. „Dort finden an fast jedem Wochenende Familienfeiern statt“, freut sich Gedicke über die rege Nutzung. Darüber hinaus gestaltet hier die Volkssolidarität ihre Nachmittage. So entstand an der Lehniner Straße ein Komplex für alle Einwohner der drei Orte. Während sich das weltliche Leben also vorwiegend in Busendorf abspielt, läuft das kirchliche in Kanin ab – nun unter noch besseren Voraussetzungen. Der neue Bau an der Seite des Kirchhofes beinhaltet zwei Räume: ein Versammlungsraum für Gottesdienste im Winter oder Gemeindenachmittage und auf der anderen Seite eine Aufbahrungshalle. Obwohl das Haus quasi im Schatten der Kirche steht, muss es sich nicht verstecken: Helle Farben zieren die Wände, im Inneren lockern Holzbalken unter der Decke das herkömmlich strenge Bild eines Kirchengebäudes auf. Die Kirche selbst aber bleibt Mittelpunkt, ist der alte Feldsteinbau doch das erste, was man von Kanin aus weiter Ferne sieht. Das Gotteshaus wurde in den 90ern umfassend saniert, zur Hälfte aus Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalsschutz. Einen besonders prominenten Pfarrer hatten die Kaniner in diesem Sommer zu Besuch: Im Rahmen von Dreharbeiten für die RTL-Fernsehserie „Der Heiland auf dem Eiland“ hielt TV–Komödiant Jürgen von der Lippe hier seine Predigten. Thomas Lähns
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