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ATLAS: Im Sinkflug

Anhänger der Liberalen hatten es in dieser Stadt noch nie wirklich leicht. Bis weit in die 2000er-Jahre hinein genoss die FDP noch nicht einmal Fraktionsstatus – lediglich ein einsamer Stadtverordneter stand für die Farbe Gelb.

Von Peer Straube

Stand:

Anhänger der Liberalen hatten es in dieser Stadt noch nie wirklich leicht. Bis weit in die 2000er-Jahre hinein genoss die FDP noch nicht einmal Fraktionsstatus – lediglich ein einsamer Stadtverordneter stand für die Farbe Gelb. Doch dann begann eine kurze Zeit der Blüte: Die Partei erlebte dank neuer bürgerlicher Zuzügler einen kleinen Aufschwung, frische Gesichter wurden gewählt, die Liberalen trumpften mit guter Sachpolitik und frechen Denkansätzen auf – und durften in der Rathauskooperation gemeinsam mit SPD, CDU und Grünen die Geschicke der Stadtpolitik bestimmen. Das dürfen sie jetzt immer noch, doch man fragt sich unwillkürlich, wie lange noch. Selbst FDP-Mitglieder ärgern sich hinter vorgehaltener Hand, dass die Fraktion im Stadtparlament kaum noch eigene Akzente in der Stadtpolitik setzt. Stattdessen erheitert die Partei mit der größten Wahlposse in der Stadtgeschichte, indem sie es versäumt, ein Viertel ihrer Kandidaten ordnungsgemäß zum Urnengang anzumelden. Auf den unvoreingenommenen Betrachter mag das schlicht wie Dummheit wirken. Jedoch dürften für die Peinlichkeit interne Lagerkämpfe mitverantwortlich sein. Diese aber sollte die FDP schnellstens beenden. Andernfalls droht die kommunale Bedeutungslosigkeit.

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