Landeshauptstadt: Im Zeichen des Drachen
Freundschaftsinsel: Elf Künstler beim China-Fest
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Dienstag, 10.30 Uhr. Die Künstler aus der chinesischen Provinz Zhejiang sind auf der Freundschaftsinsel eingetroffen. Von den angekündigten 16 Künstlern haben es aber nur elf bis Potsdam geschafft – bei den anderen waren die Reisepapiere nicht rechtzeitig fertig, wie es hieß. Das habe jedoch keine politischen Gründe, sagt Inselgärtner Jörg Näthe, der die Künstlerdelegation in Empfang nimmt. Es sei der immensen Reiselust der Chinesen und dem Berg von Anträgen geschuldet.
Im Pavillon auf der Freundschaftsinsel geht es ans Auspacken der Gemälde, Graphiken und Fotografien. Denn dort wollen die Künstler ihre Arbeiten anlässlich des 4. Inselfestes „Feuer & Wasser“, das an diesem Samstag stattfindet, eine Woche lang zeigen. Weitere Werke sind parallel dazu im Hofcafé „Mutter Fourage“ in Berlin-Wannsee zu sehen. Beide Ausstellungen werden am Mittwoch eröffnet. Im Potsdamer Pavillon kommt noch chinesisches Porzellan hinzu, dekoriert auf schwarzen Tischen vor den Bildern.
Besonders moderne Kunst haben die Chinesen diesmal mitgebracht: Zhang Haizhou, der Deutschland bereits zum dritten Mal besucht, macht zum Beispiel durch graphisch gestaltete Bilder auf sich aufmerksam, die in der Tradition chinesischer Schriftzeichen stehen, diese aber abstrahieren. Der 52-jährige Künstler bietet seine Bilder auch zum Verkauf an. Er habe traditionelle Malerei studiert, sei jedoch neuen Ideen gefolgt, erzählt er. Zhang möchte während seines Besuches alte Freundschaften auffrischen und Gespräche führen. Zeit zum Skizzieren wird da wohl nicht bleiben.
Für Lou Xiaoyan, die interessante Landschaftsaufnahmen mitbrachte, ist Fotografieren ein Hobby. Ihr Geld verdient die 33-Jährige mit einer Firma, die für Siemens arbeitet. Ihr Deutschlandbesuch ist eine Premiere und deshalb ist sie schon sehr gespannt auf Potsdam und Berlin. Auch bei Yin Hangyan entsteht Kunst in der Freizeit. Er ist Zahnarzt von Beruf.
Im Gegenzug sollen im Oktober und November fünf Künstler aus dem Land Brandenburg nach China reisen und in Tangshan, einer Stadt bei Beijing, sowie Hangzhuo, der Provinzhauptstadt von Zhejiang, ausstellen. Mit auf Reise darf auch Inselgärtner Näthe gehen, denn das „Feuer & Wasser“-Fest wird immer bekannter.
Diesmal steht das Fest ganz im Zeichen des chinesischen Porzellans. Hendrik Schink vom Porzellanmuseum in Rheinsberg wird „Schätze aus Fernost“ auspacken, Teehaus-Vereinschefin Anette Mertens hält Bildvorträge. Im Schwanentorhaus gibt es die chinesische Teezeremonie, im Adlertorhaus eine Sushi-Bar. Jeanette Niebelschütz verkleidet die Insel-Skulpturen wieder chinesisch, Sabine Grundmann zeigt Fahnen in asiatischer Färbekunst und Juliane Rothenburg macht am Eingang zur Insel auf das Fest aufmerksam. Eröffnet wird der Abend um 18 Uhr durch Vertreter der Vereine Teehausgalerie und Freunde der Freundschaftsinsel, die ihn gemeinsam gestalten. Auf der Bühne wechseln Gesang, Modenschau und Tanz ab. Es gibt Vorführungen chinesischer Kampfkunst, eine Lesung aus dem Roman „Chinafieber“ von Wolfram Adolphi, Marie Gloede erzählt chinesische Märchen, Jörg Näthe führt über die Insel zu asiatischen Pflanzen. Den Abschluss macht eine Feuershow um 22.30 Uhr auf der großen Wiese. dif
Ausstellung auf der Freundschaftsinsel vom 3. bis 14. August täglich von 12 bis 18 Uhr und in Wannsee bei „Mutter Fourage“, Chausseestraße 15 a, von 14 bis 18 Uhr. Inselfest am 6. August, Einlass ab 17 Uhr. Eintritt 10 Euro. Kinder bis 6 Jahren frei.
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