Landeshauptstadt: Immer beliebter
Luxemburg-Grundschule: Flex-Modell ab August/Initiative für dritte Klasse
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Die Rosa-Luxemburg-Grundschule wird immer beliebter. Ein Jahr nach Eröffnung des Grundschulstandortes in der Burgstraße musste Schulleiterin Vera Paul jetzt sogar schon etwa sieben Eltern vertrösten, die ihre Kinder ab August in die zweite Klasse der Schule wechseln lassen wollten, sagte sie den PNN. Denn die Klassen sind voll. 44 verbindliche Neuanmeldungen gibt es unterdessen in diesem Jahr, so Paul. Längst vergessen scheint die schwere Geburt des Standorts: Im ersten Anlauf 2005 war die Gründung gescheitert und auch im vergangenen Jahr mussten die Eltern wochenlang bangen, ob die vom Schulamt geforderten Anmeldezahlen erreicht werden.
Trotzdem spielen die Zahlen wieder eine Rolle: Diesmal allerdings für die Eröffnung einer dritten Klasse. Etwa 17 Interessenten dafür gebe es, schätzt die Schulleiterin. Das reicht allerdings nicht für die vom Schulamt geforderte Zweizügigkeit. Die dritte Klasse würde den Grundschulstandort stärken, argumentierte dagegen der pädagogische Beirat – Eltern und Pädagogen der Schule und des Horts – in einem Brief an das Staatliche Schulamt Potsdam. Eine neue Faktenlage gebe es noch nicht, hieß es gestern aus dem Schulamt Brandenburg.
Ab dem kommenden Schuljahr hat jedenfalls das Nebeneinander von Oberschul- und Grundschulbetrieb ein Ende. Bereits in diesem Schuljahr wurden neben den Schulanfängern nur noch die Klassen neun und zehn unterrichtet. Ab August wechseln die Neuntklässler an die Coubertin-Schule. Mit ihnen gehen auch die zwölf verbliebenen Lehrer, erklärt Schulleiterin Paul. Sie wüssten bereits, an welche Schulen in Potsdam und im Umland sie versetzt werden.
Paul rechnet dagegen mit zwei Neueinstellungen im Grundschulbereich. Ab 22. August werden die Schüler der Jahrgangsstufen 1 und 2 zusammen in drei so genannten „Flex-Klassen“ unterrichtet. Die Luxemburg-Schule ist damit die einzige Grundschule in der Innenstadt, die das Modell der „flexiblen Eingangsphase“ anwendet. In der „Flex-Klasse“ können die Kinder je nach Lernstand zwischen ein bis drei Jahren verweilen, erklärt die Schulleiterin. Die Schüler würden zum Teil zusammen, zum Teil aber auch getrennt unterrichtet, so Paul.
Damit das möglich wird, werden momentan sechs „Doppelräume“ im Obergeschoss renoviert. Die Tische und Stühle im Kinderformat sind bereits angeliefert, erklärt Hausmeister Stefan Schulze. Gleich groß bleiben dagegen die Teller im Speisesaal. Aber auch hier ist die Umstellung sichtbar: Zwei Zehntklässler gestalten ein kindgerechtes Wandbild mit Tier- und Pflanzenmotiven. Noch in dieser Woche soll das farbenfrohe Gemälde fertig werden, erklärt Kunstlehrerin Ulrike Gerling. Die Erstklässler verfolgten den Fortschritt in den Mittagspausen sehr genau, erzählt sie.
Das Nebeneinander von Ober- und Grundschule habe gut geklappt, findet Schulleiterin Paul. So habe es „Patenschaften“ zwischen den Schülern der zehnten und der ersten Klasse gegeben. Auch an neuen Ideen mangelt es nicht: So soll im August – unterstützt von der „Aktion Mensch“ – eine Bibliothek eröffnen. Ebenfalls geplant ist ein „Tipi“ im Schulhof: In dem Zelt von elf Quadratmetern Durchmesser sollen sich zum Beispiel Schülervertreter treffen können, erklärt Paul. Das Projekt zur „Demokratieausbildung im jüngsten Schulalter“ sei eine Gemeinschaftsaktion von Eltern, der AWO-Kita und der Schule. Auch die Flickstiftung will die Schule weiterhin unterstützen, betonte Sprecherin Christiane Fetscher. Jana Haase
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