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Landeshauptstadt: Immer mehr Raddiebstähle

Bereits mehr als 800 Fälle in diesem Jahr

Stand:

Der alarmierende Anstieg von Fahrraddiebstählen in Potsdam setzt sich ungebremst fort. Allein bis zum 30. April sind bei der Polizei 805 Anzeigen aufgenommen worden und damit 235 mehr als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Plus von 30 Prozent. Die Zahlen nannte Polizeisprecher Heiko Schmidt den PNN auf Anfrage. Seine Behörde hatte schon Anfang April melden müssen, dass die Zahl der Fahrraddiebstähle im vergangenen Jahr um knapp 50 Prozent gestiegen war – von rund 1250 im Jahr 2012 auf mehr als 1850 Fälle. Zu den Schwerpunkten zählte die Polizei den Süden von Babelsberg, die Innenstadt und die Brandenburger Vorstadt.

Die Polizei geht davon aus, dass es sich – ähnlich wie bei vielen Einbrüchen in Einfamilienhäuser – um grenzüberschreitend organisierte Kriminalität handelt, die Strafverfolger derzeit deutschlandweit vor Probleme stellt. Gleichwohl ist Potsdam bei diversen Städtevergleichen schon mehrfach als Hochburg in Sachen Fahrraddiebstahl genannt worden – nicht zuletzt deshalb, weil es in Potsdam viele Fahrräder gibt und viele Wege mit dem Rad zurückgelegt werden.

Die Aufklärungsquote der Diebstähle ist niedrig: Im vergangenen Jahr habierte sie sich von 20 auf 10,5 Prozent. Für 2014 konnte Schmidt wegen laufender Ermittlungsverfahren noch keine Angaben machen. Allerdings lag die Zahl der ermittelten Taverdächtigen bis Ende April bei 24 – ähnlich wie im Vorjahreszeitraum, damals waren es 20. Etwa ein Viertel der Verdächtigen stammte laut Polizei aus dem Ausland. Mehrfach hatte die Polizei etwa von Polen berichtet, die für Raddiebstähle verantwortlich waren.

Zur Prävention riet Schmidt Fahrradbesitzern, sich die Rahmennummer zu merken. Sonst sei die Chance nur sehr klein, das Fahrrad im Fall eines Diebstahls in die bundesweit vernetzten Fahndungsdateien der Polizei aufzunehmen. Noch besser sei eine zusätzliche Codierung durch die Polizei, um sichergestellte Fahrräder den rechtmäßigen Besitzern zuzuordnen. „Außerdem hat der Kodierungsaufkleber der Polizei bei Fahrraddieben eine abschreckende Wirkung“, sagte Schmidt.

Durch den Bereich Prävention der Polizeiinspektion Potsdam werden und wurden bereits mehrere Hundert Fahrräder codiert und mit einer persönlichen Kennung versehen. Die Besitzerdaten werden in einer Datei hinterlegt. So können auch ohne Anzeigen Fahrräder schnell ihrem rechtmäßigen Besitzer zugeordnet werden. Ebenso achteten Polizisten auf Streife besonders auf mögliche Diebstähle, Zivilkräfte kämen dabei ebenfalls zum Einsatz. Henri Kramer

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