Landeshauptstadt: Immer mehr Radfahrer in Unfälle verwickelt
Jeder dritte Verletzte ist ein Radler / Insgesamt stagniert die Zahl der Kollisionen im Stadtgebiet
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Die Ölkrise und der Anstieg der Benzinpreise im vergangenen Jahr haben sich auch in der Unfallstatistik der Potsdamer Polizei niedergeschlagen. Offenbar sind viele Autofahrer aufs Fahrrad umgestiegen, was wiederum zu mehr Unfällen geführt hat, die durch Radler verursacht worden sind. Der Anteil der Radfahrer am Unfallgeschehen im Polizeischutzbereich Potsdam ist auf drei Prozent gestiegen, das sind konkret 406 Zusammenstöße, in die Radler verwickelt waren. „Das ist enorm“, sagte gestern Polizeidirektor Ralf Marschall bei der Präsentation der Unfallbilanz für 2005.
Fast die Hälfte der insgesamt 717 Verletzten, die es im vergangenen Jahr nach Unfällen in Potsdam zu beklagen gab, waren Radfahrer. Zwar kollidieren Radfahrer und Autos auch in den Kommunen der Region Teltow, die zum Schutzbereich gehören. „Unfälle mit Radfahrern sind aber hauptsächlich ein Potsdamer Problem“, so Günther Fröhling, Leiter Verkehrsdienst im Schutzbereich. Meist kam es zur Kollision mit Autos, weil Radfahrer in der falschen Richtung unterwegs waren. 1711 Verstöße gegen die Verkehrsregeln hat die radelnde Polizeipatrouille, die seit Herbst 2004 unterwegs ist, ahnden müssen. Angesichts des durch Radler selbst verursachten Unfallrisikos kündigt Fröhling an: „Die Kontrollen der Polizei-Radstreife werden 2006 ein Schwerpunkt unserer Arbeit sein.“
Bei den Hauptunfallursachen – Tempoverstöße, Vorfahrtsdelikte, Trunkenheitsfahrten – stagnieren die Zahlen. 5365 Unfallprotokolle mussten im vergangenen Jahr von der Polizei auf Potsdams Straßen geschrieben werden. Bei den Unfällen wurden 717 Menschen verletzt, neun Todesopfer sind die traurige Bilanz des vergangenen Jahres. Vier Radfahrer, ein Fußgänger und vier Autoinsassen verloren auf Potsdams Straßen ihr Leben. „Das sind sehr viele“, bedauert Marschall, doch habe die Polizei trotz massiver Kontrollen auf die Zahl der Unfälle mit tödlichem Ausgang keinen Einfluss.
Am gefährlichsten ist es an der Kreuzung Fritz-Zubeil- / Wetzlarer Straße: 20 mal wurde dieser Bereich zur Unfallstelle. 13 Unfälle ereigneten sich im Kreuzungsbereich Lange Brücke / Friedrich-List-Straße. pek
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