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Landeshauptstadt: Immer noch Kolibakterien im Wasser

Mit einer Entwarnung für Groß Glienicke wird heute gerechnet/Einwohnerbefragung zum Straßenausbau

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Groß Glienicke - Das Abkochgebot für das Leitungswasser in Groß Glienicke bleibe auch nach der Analyse der jüngsten Proben bestehen. Dies teilte Potsdams Amtsärztin Karola Linke gestern mit. Zwar sei die Mehrzahl der insgesamt 39 Wasserproben bereits sauber gewesen, in zweien aber seien immer noch koliforme Keime nachweisbar. Der vorgeschriebene Grenzwert liegt bei Null.

Am vergangenen Dienstag hatte man bei einer Routinekontrolle Kolibakterien im Trinkwasser von Groß Glienicke festgestellt (PNN berichteten). Seitdem müssen die Anwohner des Potsdamer Ortsteils ihr Leitungswasser mindestens drei Minuten kochen, damit die Durchfall verursachenden Erreger abgetötet werden. Nach dem Positivbefund hatte die Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) sofort begonnen, das Rohrnetz von Groß Glienicke mit Frischwasser zu durchspülen. Die Ursache für die Verunreinigung des Trinkwasser sei noch nicht gefunden, an Spekulationen beteilige man sich nicht, erklärte Stadtwerke-Sprecher Stefan Klotz.

Die Ortsbürgermeisterin von Groß Glienicke, Doris Langenhoff (SPD), hat eine eigene Information ausgegeben, in der sie die Bürger auffordert, auf die „Entwarnung des Gesundheitsamtes nach dem Vorliegen eines einwandfreien Wasserbefundes“ zu warten. Mit einer Aufhebung des Abkochgebots wird jetzt frühestens heute Mittag gerechnet.

Das verunreinigte Wasser von Groß Glienicke hat unterdessen einen schwelenden Konflikt im Ortsteil erneut nach oben gespült. Dass das Leitungsnetz veraltete ist, darüber sind sich alle einig. An welcher Stelle man aber mit der Modernisierung beginnt, ist strittig. Während sich der Ortsbeirat mehrheitlich für den Ausbau der Seitenstraßen ausgesprochen hatte, fordern Anwohner am See einen Regenwasserabfluss im Zuge des 675000 Euro teuren Ausbaus der Seepromenade. Die Stadtverwaltung Potsdam hat wie berichtet für den gesamten Ortsteil ein Regenableitungskonzept erstellt, das schrittweise im Zuge von Straßenbauplanungen umgesetzt werden soll. Andreas Menzel, Bündnisgrüner und Mitglied im Ortsbeirat Groß Glienicke, will jetzt über eine Einwohnerbefragung den Mehrheitswillen ermitteln. Einen entsprechenden Antrag werde er in der nächsten Ortsbeiratssitzung am 28. August stellen. Bereits Ende September solle nach Menzels Wunsch das Ergebnis der Befragung vorliegen. Noch in diesem Jahr soll mit den Straßenbauarbeiten begonnen werden. Nicola Klusemann

Nicola Klusemann

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