Landeshauptstadt: Implantate aus dem Stall

Miethke GmbH feierte Einzug in Ulanen-Kaserne Jägervorstadt - Die Christoph Miethke GmbH will ins internationale Geschäft einsteigen. „Überall, wo implantiert wird, müssen wir sein“, sagte Gründer und Geschäftsführer Christoph Miethke am Sonnabend, als das 13. Firmenjubiläum und der Umzug des Unternehmens in die Potsdamer Garde-Ulanen-Kasernen mit einem Symposium und einem Empfang begangen wurden. Dazu reisten 200 Neurochirurgen und Geschäftspartner aus der gesamten Republik an. Miethkes Firma produziert Hydrozephalus-Ventile. Sie werden Menschen implantiert, die unter der umgangssprachlich als „Wasserkopf“ bekannten Krankheit leiden. Mit dem Ventil-Schlauch-System kann die Erkrankung nicht geheilt, jedoch gelindert werden. Weltweit gibt es fünf Firmen, die sich auf die Herstellung dieser Implantate spezialisiert haben. Bundesweit hat die Potsdamer Firma nach eigenen Angaben einen Marktanteil von zwanzig Prozent. Im August 2004 zog das Unternehmen vom Europarc Dreilinden in die Landeshauptstadt. Jährlich stellen die 20 Mitarbeiter bis zu 10 000 Ventile her. Nun ist die Arbeitsfläche viermal so groß: 1800 Quadratmeter. Allerdings wird derzeit nicht einmal die Hälfte des Gebäudes, in dem einst königliche Pferde standen, genutzt. Doch möchte sich der Unternehmer auf den Schritt auf den Weltmarkt vorbereiten. Damit ist ein Ausbau der Kapazitäten bis auf ein Dreifaches verbunden, sagte Miethke. Andererseits suchte der Firmengründer einen repräsentativen Ort, um die Geschäftskunden aus aller Welt zu empfangen. Die zwischen 1860 bis 1884 errichteten Stallungen der Garde-Ulanen-Kaserne boten sich dafür regelrecht an, so Miethke. Zwei Millionen Euro investierte er in den Backsteinbau am Ulanenweg. Unterhalb des Kreuzgewölbes entstanden zwei kleine Konferenz- und zwei große Fertigungsräume. Im Obergeschoss, das derzeit nur zur Hälfte genutzt wird, befinden sich nun Büros.U. Strube

U. Strube