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Erfolgreich am Ball: Potsdams Nationalspielerin Babett Peter (r.), hier am Mittwoch im EM-Qualifikationsspiel in Basel im Duell mit der Schweizerin Ramona Bachmann.

© dpa

Von Michael Meyer: In Basel Selbstvertrauen getankt

Babett Peter will mit Turbine Potsdam morgen daheim gegen Spitzenreiter FCR Duisburg punkten

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Am Mittwoch gewannen sie noch gemeinsam 3:0 für Deutschland, am morgigen Sonntag werden sie sich in Potsdam gegenüberstehen: Anja Mittag und Babett Peter vom Gastgeber Turbine sowie Annike Krahn und Simone Laudehr vom FCR Duisburg, der zum Spitzenspiel der Frauenfußball-Bundesliga ins Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion kommt.

„Es war schön, dass wir die Europameisterschafts-Qualifikation mit einer reinen Weste beendet haben“, sagt Babett Peter, die am Mittwoch beim 3:0 in Basel gegen die Schweiz wieder links in der Vierer-Abwehrkette spielte, während Anja Mittag im zentralen offensiven Mittelfeld agierte. „Der letzte Biss und die ganz große Spielkultur fehlten nach einer langen Saison zwar, letztlich aber haben wir souverän gewonnen“, so Peter.

Ihre eigene Leistung in Basel bezeichnet sie als „okay“, und auch Turbine-Trainer Bernd Schröder meint: „Babett hat gegen die Schweiz gespielt, was sie kann. Und sie wird sich in diesem Länderspiel noch einmal Selbstvertrauen für Sonntag geholt haben.“ Was die 20-Jährige bestätigt. „Zur Zeit macht mir die Liga richtig Spaß“, erklärt sie. „Ich freue mich schon auf das Spiel gegen Duisburg und hoffe, dass wir den Spitzenreiter ärgern können.“ Nach dem 1:2 gegen den FCR im letzten Heimspiel, bei dem sie per Foulelfmeter zum zwischenzeitlichen1:1 traf, wollen die Potsdamerinnen morgen endlich mal wieder daheim gegen Duisburg punkten. Schröder nimmt vor der Partie bewusst den Druck von den Schultern seiner Mannschaft. „Wir können am Sonntag nur gewinnen und entsprechend aufspielen, weil Duisburg in der Favoritenrolle ist“, sagt er. Daran ändere auch die überraschende 2:3-Heimniederlage des FCR Mitte September gegen die SG Essen- Schönebeck nichts. „Solche Derbys haben ihre eigenen Gesetze, da geht es mit ungleich mehr Emotionen und Motivationen als sonst zur Sache“, erklärt der Coach.

An Duisburgs Favoritenrolle ändert laut Schröder auch der Ausfall der FCR-Nationalspielerinnen Linda Bresonik (Sprunggelenksverletzung) und Fatmire Bajramaj (Knieverletzug) nichts. Selbst eine dpa-Meldung vom Mittwoch, dass Duisburgs bisher schon neunfache Saison-Torschützin Inka Grings an einer Bauchmuskelverletzung, möglicherweise einem Muskelfaserriss, laboriere, beeindruckt Schröder wenig. „Erstmal abwarten, ob sie nicht doch spielt. Und falls sie wirklich ausfällt, hat Duisburg ein Riesenpotenzial an Spielerinnen, die diese Lücke schließen können“, meint er und nennt als Beispiele neben Krahn und Laudehr die Ex-Potsdamerin Sonja Fuss, Alexandra Popp, Charline Hartmann und Hasret Kayikci. „Die sind sehr gut aufgestellt.“

Doch auch bei seiner eigenen Mannschaft hat Bernd Schröder in den letzten Wochen einen Leistungsanstieg konstatiert, vor allem zuletzt beim 3:1 in Hamburg. „Ich hoffe, wir können mit der gleichen Mannschaft wie zuletzt beim HSV spielen“, sagt der Cheftrainer, der beispielsweise auf den Formanstieg Isabel Kerschowskis und Viola Odebrechts setzt. Auch die Turbine-Youngster Marie- Louise Bagehorn und Tabea Kemme sollen wieder spielen, „obwohl der Druck auf sie zu Hause ungleich größere als auswärts ist“, so Schröder. Hinten sind Bianca Schmidt trotz muskulärer Probleme, Jennifer Zietz und Babett Peter gesetzt.

Peter wird dabei wieder zentrale Schaltstation in der Defensive sein. „Von Babett als aktueller Nationalspielern muss man am Sonntag einiges erwarten“, fordert Potsdams Trainer. „Wichtig wird vor allem sein, dass sie stabil spielt.“ Potsdams Abwehrchefin selbst ahnt zwar: „Wir werden Duisburgs gefährlichen Sturm wahrscheinlich nicht ganz ausschalten können.“ Gleichwohl hofft sie: „Wenn wir einige Konter erfolgreich aufziehen und ähnlich wie in Hamburg spielen, sollte zumindest ein Punkt für uns drin sein.“

Und vielleicht sogar ein weiteres Tor Babett Peters, die in dieser Saison bislang zweimal traf. Bei einem Elfmeter für Turbine würde sie sich das Leder schnappen und Verantwortung übernehmen. „So lange ich vom Punkt aus treffe, schieße ich unsere Elfer“, erklärt sie. „Die letzten sechs, sieben habe ich alle verwandelt.“

Anpfiff ist morgen um 11 Uhr.

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