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Wohnzimmer. Das Restaurant „Wartesaal“ ist wieder geöffnet.

©  Andreas Klaer

Landeshauptstadt: In der Mitte der Holzkohlegrill

Das Restaurant „Wartesaal“ ist wieder auf

Stand:

Das Warten hat ein Ende: Das Restaurant „Wartesaal“ hat nach fast vier Monaten Pause wieder geöffnet. „Die Leute hier aus der Umgebung waren bereits sehr interessiert und wollten immer schon wissen, wann wir aufmachen“, berichtet der neue Geschäftsführer Jörg Hense. Der vorherige Betreiber Mark Raab hatte den „Wartesaal“ im Januar 2013 in der denkmalgeschützten Lackier- und Spritzhalle neben dem Potsdamer Hauptbahnhof eröffnet, war jedoch mit dem Restaurant in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Darum hatte es Anfang Oktober vorübergehend schließen müssen.

Nach dem Neustart wird es nur kleine Veränderungen geben: In dem 800 Quadratmeter großen Räumen wurde nichts umgebaut, lediglich einige Tische mussten weichen. Statt der früheren 260 Plätze verfügt der Wartesaal jetzt über 100 normale Sitzplätze und 50 Lounge-Plätze. Direkt im Zentrum steht nun eine ausladende Leder-Couch-Garnitur unweit des großen Buchenholzgrills, wo unter den Augen der Gäste das Fleisch zubereitet wird. „Es hat richtigen Wohnzimmercharakter“, findet Hense. Auch die zuvor sehr breit aufgestellte Speise-Karte sei etwas schlanker geworden: „Wir wollen uns ganz auf den Grill konzentrieren“, sagt Hense. Neben Steaks und anderem Grillgut können nun auch Burger bestellt werden.

Trotz der Nähe zum Hauptbahnhof dürften Touristen eher selten den Weg in den „Wartesaal“ finden, so Hense. Als Zielgruppe habe man ganz eindeutig die Potsdamer vor Ort im Blick, unter anderem die Bewohner des City-Quartiers an der Friedrich-Engels-Straße, die täglich auf dem Weg zum Bahnhof und wieder zurück am „Wartesaal“ vorbeikommen. „Jetzt müssen die Potsdamer nur noch kommen“, so Hense.

Es ist kein ganz einfacher Standort für das Restaurant: Der „Wartesaal“ teilt sich die ehemalige Lackierhalle gegenüber Taxistand und Busbahnhof mit zwei Casinos und einem Erotik-Shop – nicht unbedingt die Gegend, in der man Qualitäts-Gastronomie vermutet. Seit 2010 hatten sich bereits zwei andere Betreiber erfolglos hier versucht: Die amerikanische Fastfood-Kette „Hooters“ hielt nur ein paar Monate durch, auch ein Ableger der Berliner Traditionsmarke „Aschinger“ konnte sich auf Dauer nicht behaupten.

Hense, der selbst langjährige gastronomische Erfahrung hat, sieht das gelassen: „Der Standort ist eigentlich nebensächlich, das Entscheidende ist die Qualität. Es gibt viele hervorragende Restaurants, die in irgendwelchen Nebenstraßen liegen, wo man diese gar nicht vermuten würde.“ Und der „Wartesaal“ habe schließlich etwas zu bieten: Einen so großen offenen Holzkohlegrill finde man in Potsdam kein zweites Mal, sagt Hense, auch bundesweit gebe es nicht viele gastronomische Einrichtungen mit einer solchen Ausstattung: „Es ist ein einmaliges Restaurant in Potsdam und eines der schönsten.“Erik Wenk

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