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Von Henner Mallwitz: In Finnland einspielen
Gegen den finnischen Meister FC Honka Espoo geht Turbine morgen als Favorit ins Rennen
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Wenn die Fußballerinnen des 1. FFC Turbine Potsdam heute Mittag den Flieger in Richtung Finnland besteigen, dürften sie dies mit einem guten Gefühl tun. Im Land der tausend Seen wartet auf das Team um Coach Bernd Schröder am Mittwoch in der ersten Runde der Womens Champions League der FC Honka Espoo, der in den vergangenen vier Jahren in Serie den finnischen Landesmeistertitel erkämpfte. Das Rückspiel wird eine Woche später, am 7. Oktober, in Potsdam ausgetragen.
Erst am Sonntag stellten die Potsdamerinnen ihr Können einmal mehr unter Beweis, als sie nach dem 3:0-Auftaktsieg der noch jungen Bundesligasaison in Saarbrücken einen 5:0-Erfolg über den FC Freiburg im Karl-Liebknecht-Stadion folgen ließen. An Selbstbewusstsein dürfte es den Spielerinnen folglich nicht mangeln, zumal sich auch die Neuzugänge um die Ausnahmespielerin Fatmire Bajramaj von ihrer besten Seite zeigten.
„Dieser Wettbewerb ist durch den Namen Champions League natürlich geadelt worden“, weiß Bernd Schröder. „Letztlich treffen wie im Uefa-Pokal die besten europäischen Mannschaften aufeinander, und durch das K.o.-System bekommt das Ganze ja zusätzlich eine gewisse Brisanz.“ Schröder ist aber auch Realist genug, um den Gegner richtig einschätzen zu können. Und auch wenn das Team aus dem finnischen Espoo mit Torfrau Tinja-Riikka Korpela, Kati Hakala, Jaana Lyytikäinen, Veera Vartiainen und Anna Westerlund fünf Nationalspielerinnen im Aufgebot hat, dürfte sich keine der Turbinen davon beeindrucken lassen. Respekt ja, die Favoritenrolle annehmen und dennoch den Gegner ernst nehmen – so Schröders klare Richtlinie für den Einsatz in Espoo, der mit 230 000 Einwohnern zweitgrößten Stadt in Finnland.
Eine unbekannte Größe ist der FC Honka für die Potsdamerinnen indes nicht. Finnlands Nationalspielerin Essi Sainio, die im Sommer nach drei Jahren bei Turbine Potsdam Richtung AIK Stockholm verließ, hatte einst dort gespielt. Inzwischen hat auch eine Potsdamerin ihren Platz im Team: Josefin Hollop – Potsdamer Sportschülerin und mit Turbine aktuelle Deutsche U 17-Meisterin – weilt zurzeit zum Schüleraustausch in Espoo und spielt beim FC Honka (PNN berichteten). Ihr Verein nahm auch in den vergangenen beiden Jahren bereits am UEFA Women’s Cup teil, kam über die Qualifikationsrunde jedoch nicht hinaus.
„Wir fahren nach Finnland mit dem klaren Ziel, dort zu gewinnen“, sagt Schröder. „Am Wochenende wartet dann bereits in München das nächste schwere Spiel auf uns, und das wollen wir möglichst mit einem Sieg in der Champions League angehen. In Finnland wollen wir uns dafür einspielen.“
Trotz aller Siegeszuversicht überschattet das Verletzungspech die Euphorie: Beim Bundesligaspiel am Sonntag zog sich Isabel Kerschowski einen schmerzhaften Kreuzbandriss zu. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Leistungsträgerin nicht vor sechs Monaten wieder einsetzbar sein. „Eine bittere Sache, an der die gesamte Mannschaft Anteil nimmt“, bekräftigt Schröder. „Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Psyche im Kader.“
Sollte das Ziel erreicht werden und Turbine Potsdam schafft den Sprung ins Achtelfinale, wartet dort der niederländische Vertreter AZ Alkmaar oder aber Brøndby Kopenhagen.
Anpfiff ist am Mittwoch um 18 Uhr.
Henner Mallwitz
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