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Von Michael Meyer: In großen Fußstapfen

Fanny Fischer und Franziska Weber treten als reiner Potsdamer Zweierkajak das Erbe Manuela Muckes und Katrin Wagners an

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Die Fußstapfen sind groß, in die Fanny Fischer und Franziska Weber in dieser Woche treten wollen. Die beiden Rennpaddlerinnen des Kanu-Klubs Potsdam werden bei den am Mittwoch beginnenden Europameisterschaften auf dem Brandenburger Beetzsee als reines Potsdamer Frau- en-Mannschaftsboot das Erbe Katrin Wagners und der nicht mehr aktiven Manuela Muckes antreten. Mucke/Wagner wurden 2000 in Poznan Europameisterinnen über 500 Meter im Zweierkajak, den nun auch Fischer/Weber paddeln werden. Außerdem holten Mucke/Wagner bei den Weltmeisterschaften 1999 in Mailand und 2002 in Sevilla jeweils Silber über 1000 beziehungsweise 500 Meter. Katrin Wagner-Augustin zählt in diesem Jahr bei ihren vier EM-Starts immer noch zu den heißen deutschen Edelmetall-Anwärtern.

„Eine Medaille wollen wir jetzt auch“, erklärt Fanny Fischer, die seit gestern mit der deutschen Kanu-Flotte auf dem diesjährigen Europameisterschafts-Gewässer trainiert. „Bei unserem zweiten Platz beim Weltcup in Poznan unter extremen Wasserbedingungen haben wir gemerkt, dass was drin ist.“ Während die 22-jährige Sportsoldatin als K2-Weltmeisterin 2007 mit Nicole Reinhardt aus Lampertheim und als Viererkajak-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin schon für Furore sorgte, wird die 20-jährige Franziska Weber erstmals bei Internationalen Titelkämpfen der Leistungsklasse „propellern“. „Das passt sehr gut mit Franzi. Sie macht ordentlich Power von hinten“, meint Fischer, die auf dem Beetzsee außerdem mit Nicole Reinhard den 200-Meter-Zweierkajak fahren wird und auch zur deutschen 4mal-200-Meter-Staffel gehört.

„Für mich war der Schritt von den Juniorinnen und der U23 in die Leistungsklasse eine ganz schöne Umstellung“, gesteht Franziska Weber, die seit zehn Jahren paddelt und inzwischen daheim im Luftschiffhafen wie auch bei der Nationalmannschaft von Bundescoach Eckehardt Sahr trainiert wird. „Das ist jetzt alles noch ein Stückchen härter.“ Sie nehme die Belastung aber sehr gern in Kauf. Schließlich habe sie den Winter über hart trainiert, um jetzt einen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. „Auf dem Beetzsee habe ich als Elf- oder Zwölfjährige meine ersten Medaillen gewonnen, und natürlich wäre es toll, jetzt wieder auf dem Podest zu stehen, zumal mich in Brandenburg meine Familie und meine Freunde anfeuern werden. Sie haben alle schon Eintrittskarten.“

Auch Weber selbst hatte sich im Februar bereits ein Ticket für die Heim-EM gekauft. „Da war ich mir nämlich noch nicht sicher, ob ich den Sprung schaffen würde. Schließlich ist das jetzt erst mein zweites Jahr in der Leistungsklasse.“ Zumal die angehende Studentin im Winter wegen mehrerer Abi-Arbeiten an der Potsdamer Sportschule auf das Trainingscamp des Deutschen Kanu-Verbandesim italienischen Sabaudia verzichten muss- te. Bei den nationalen Einer-Qualifikationsrennen machte sie trotzdem derart auf sich aufmerksam, dass sie jetzt mit Fanny Fischer im K2 und außerdem im Einerkajak über 1000 Meter ins EM-Geschehen eingreifen wird. Ihr letztes Wort soll das noch lange nicht sein. Schließlich gehört Franziska Weber zum neu gegründeten Perspektivkader 2012 des DKV.

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