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Landeshauptstadt: In Klein Glienicke ist gut wohnen Tag der Architektur: Ein Haus in der Tannenstraße

Klein Glienicke - An Neubauten mangelt es auf und am Böttcherberg nicht. Gestern zum Tag der Architektur öffnete ein noch taufrisches Wohnhaus seine Türen für ein interessiertes Publikum.

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Klein Glienicke - An Neubauten mangelt es auf und am Böttcherberg nicht. Gestern zum Tag der Architektur öffnete ein noch taufrisches Wohnhaus seine Türen für ein interessiertes Publikum. In der Tannenstraße 1a, wenige Schritte von der Berliner Stadtgrenze entfernt, hat das Architekturbüro Gerald Kühn von Kaehne für Christiane und Rolf Müller-Schmid sowie die beiden Kinder ein Gebäude geschaffen, das  gleich zwei Aufgaben erfüllt: Es ist Wohnstätte und zugleich auch Arbeitshaus, in dem Frau Christiane ihre Keramikwerkstatt einrichten kann. Ein gläserner Eingangsbereich trennt beide Baukörper, die sich zu „Ausblicken in die Landschaft“ öffnen. In eine Landschaft, die aus gutem Grund in das Weltkulturerbe eingeordnet wurde: Gewässer wie die Havel und ihre Seen, die Parklandschaften und dazu bedeutsame geschichtsträchtige Bauten. „Für uns hat sich ein Wunsch erfüllt“, beschreibt der in Berlin als Philosoph in der Forschung tätige Hausherr sein Gefühl über das Bauensemble, das mit seiner Größe und seiner Gestaltung auf sich aufmerksam macht: 240 Quadratmeter  Bodenfläche, Schiebetüren und viel Sonnenlicht im großzügigen Wohnbereich, atmungsaktiver Innenputz aus Glindower Lehm und sehr beeindruckend die aus viel Holz und Glas geformte  Pergola, die als Vermittler von Haus und Garten dient. Das Gartengelände, zu dem  Obstbäume und ein Beet für die Hausfrau gehören, ist  freilich  noch im „Rohbau“. Martin Backe vom Architekturbüro hatte  aber handfeste Bepflanzungspläne parat. „Kommen Sie in zehn Jahren wieder, dann sieht das alles ganz anders aus“, riet er.  Trotz eifrigen Baugeschehens  erinnert im Ortsbild noch mancherlei an die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, als Klein Glienicke  Grenzgebiet war. Weil die DDR-Grenztruppen Sichtfreiheit nach Westberlin haben wollten, sind etliche Gebäude abgerissen worden. Dazu gehörte auch der Wirtschaftshof an der Tannenstraße, auf dem nun der stattliche Neubau errichtet wurde.  „Wir haben noch viel Schutt von den alten Fundamenten wegräumen müssen“, berichtete Martin Backe. Vollständig geschleift wurde damals  das   renommierte  Lokal „Waldfrieden“ auf dem Böttcherberg, dessen Hauptgebäude auf Potsdamer Seite lag, dessen Biergarten aber schon Berliner Territorium war. Gleiches geschah mit dem großen Tanzsaal des Ausflugslokals „Bürgershof“ an der Waldmüllerstraße.  Diese Lücke ist immer noch da und sie soll nach den Wünschen der Denkmalpfleger auch bleiben –  wegen der Sichtachsen vom und zum Park Babelsberg. Der „Waldfrieden“ dagegen ist für immer Vergangenheit. Auf dem Gelände ist inzwischen eine Reihe  stattlicher Einfamilienhäuser entstanden.   Jo

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