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Von Michael Meyer: In Leverkusen auf schmalem Grat

Bundesliga-Spitzenreiter Turbine Potsdam will den vorentscheidenden Schritt zum Titelgewinn tun

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Am gestrigen Freitagabend feierten Potsdams Turbine-Fußballerinnen in Luckenwalde mit vielen Gästen ihr 40-jubiläum, heute um 9.30 Uhr startet ihre Bähriges Jusfahrt nach Leverkusen, und am Sonntag will der Bundesliga-Spitzenreiter ab 14 Uhr mit einem Sieg bei Bayer 04 einen weiteren entscheidenden Schritt Richtung drittem Titel in Folge und erneuter Champions-League-Teilnahme machen.

„Mir persönlich würde schon ein 1:0- Sieg reichen. Hauptsache, wir nehmen die drei Punkte mit“, sagt Potsdams Abwehr- und Nationalspielerin Bianca Schmidt, die trotz Problemen mit dem rechten Fußgelenk erneut ihren Beitrag zur weiteren Erfolgsgeschichte des Vereins beitragen will. Dass Turbine das Hinspiel gegen Leverkusen daheim mit 6:1 (4:0) gewann, beruhigt Schmidt wenig. „Man hat ja erst kürzlich beim knappen 3:2 in Jena gesehen, wie schwer wir es uns plötzlich auch selbst machen können. Das darf uns jetzt in Leverkusen nicht passieren.“

Außerdem muss Turbine die Offensive des Tabellen-Achten in den Griff bekommen; vor allem Shelley Thompson. Achtmal hat die 27-Jährige in dieser Saison bislang getroffen. Damit liegt sie zwar deutlich hinter Potsdams Torjägerinnen Anja Mittag (14), Fatmire Bajramaj (12) und Yuki Nagasato (10) und gleichauf mit Turbines Nadine Keßler. Doch Vorsicht ist vor der in Deutschland geborenen Tochter einer Südafrikanerin und eines Simbabwers, die 2004/05 mit 30 Toren Torschützenkönigin für den FCR Duisburg wurde und zweifache deutsche A-Nationalspielerin ist, allemal geboten. „Vor Thompson muss man immer noch auf der Hut sein“, erklärt Bianca Schmidt, die in diesem Jahr bislang drei Tore zu den 57 Turbine-Treffern beitrug. „Manchmal ist sie ein ganzes Spiel nicht zu sehen, und plötzlich ist sie da. Aber wir haben eine gute Abwehr und werden aufpassen. Jeder von uns weiß, worum es jetzt geht.“

Bernd Schröder blickt der morgigen Partie mit sehr gemischten Gefühlen entgegen. „Das wird ein ganz schwieriges Spiel für uns, mir wird himmelangst“, gesteht Turbines Cheftrainer, der zum Saisonfinale nicht nur auf die verletzten Nadine Keßler, Jessica Wich, Stefanie Draws und Monique Kerschowski verzichten muss, sondern auch auf Japans Nationalspielerin Yuki Nagasato (Algarve-Cup) und Mazedoniens Auswahlkickerin Natasa Andonova (Länderspiele). Schröder: „Gewinnen wir, holen wir auch den Titel. Das ist aber ein ganz, ganz schmaler Grat.“

Heute sehen sich die Potsdamerinnen in der Bay-Arena erst einmal das Männer-Bundesligaspiel Leverkusen – Wolfsburg an, ehe sie im Lindner Hotel direkt am Stadion übernachten. „Vielleicht können wir ja das Tempo dieser Männer-Partie auch auf unser Spiel übertragen“, hofft Bianca Schmidt.

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