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200-Meter-Spezialist. Auch beim diesjährigen Kanalsprint in Potsdam deutete Stefan Kiraj vom heimischen KCP bereits sein gewachsenes Leistungsvermögen an, das er nun bei den U23-EM in Moskau und in drei Wochen bei den WM im polnischen Posen beweisen will.

© Thomas

Von Michael Meyer: In Moskau schon Posen im Kopf

Stefan Kiraj will sich bei den heute beginnenden Kanu-EM der U23 mit einer Sprint-Medaille für die WM der „Großen“ empfehlen

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„Mensch, ist das heiß hier in Moskau. 39 bis 40 Grad – im Hotelzimmer wie draußen auf der Strecke“, stöhnte gestern Ralph Welke. Beim Anruf der PNN saß der Trainer des Kanu-Clubs im OSC Potsdam gerade auf der Tribüne der Olympia- Regattastrecke von 1980, wo heute die Kanu-Europameisterschaften der U23 und der Junioren beginnen. Mit Stefan Kiraj, Kurt Kuschela, Peter Kretschmer und Jonas Markowski hat Welke vier Schützlinge aus dem Luftschiffhafen in der russischen Hauptstadt am Start. „Und alle sind wohlauf und guter Dinge“, verkündete der Coach.

Stefan Kiraj ist sein heißestes Eisen im EM-Feuer – der 21-Jährige hat in Moskau schon das polnische Posen im Kopf: Er will sich nun mit Top-Leistungen für einen Einsatz auch bei den Weltmeisterschaften der Leistungsklasse in drei Wochen in Poznan empfehlen. „Es ist deshalb wichtig, dass in Moskau alles perfekt läuft“, sagt der Sportsoldat, der im Einer-Canadier der U23 über 200 Meter eine Medaille gewinnen will und auch im C2-Sprint mit dem Magdeburger Cris Wend möglichst ganz vorn mitmischen will. Das Zeug für das Moskauer Medaillenpodest hat Kiraj, der im vergangenen Jahr bei den U23-EM mit dem Vierer-Canadier über 1000 Meter Sechster geworden war, auf der kurzen Distanz allemal. Jürgen Eschert, 1964 erster Potsdamer Olympiasieger und jetzt Chef des KC-Fördervereins, sieht ihn als kommende deutsche Nummer eins im Canadier-Sprint.

„Dass die 200 Meter olympisch wurden, ist mein Ding. Ich bin sowieso ein Sprinttyp und habe mich den Winter über im Training noch mehr auf die 200 Meter konzentriert“, erzählt der gebürtige Senftenberger, der 2002 an die Potsdamer Sportschule kam und seit 2007 bei Ralph Welke trainiert. Bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften der „Großen“ gewann er bereits Bronze hinter seinem Klubkameraden Sebastian Brendel und dem Karlsruher Stefan Holtz, bei den anschließenden Weltcups empfahl er sich für die Staffel des deutschen Nationalteams. Weil die bei den EM der Leistungsklasse nicht auf dem Programm stand, fehlte er im spanischen Trasona. In Posen aber will er dabei sein. „Endgültig wird sich das nach Moskau entscheiden“, meint Kiraj.

Sein Klubkamerad Kurt Kuschela wird in Moskau den Einer- und Vierer-Canadier der U23 über 1000 Meter antreten, während bei den Junioren Peter Kretschmer gleich dreifach das Stechpaddel schwingt: Im C1 und C4 über 1000 sowie im C2 über 500 Meter. Im Vierer-Canadier wird auch der Potsdamer Jonas Markowski knien, der außerdem im C2 die 200 Meter sprintet.

Ob alle Athleten mit der Hitze klarkommen, muss abgewartet werden. Stefan Kiraj jedenfalls glaubt kein Problem damit zu haben. „Wärmer geht immer“, sagt der Potsdamer, dem es eher vor den winterlichen Trainingsrunden um die Freundschaftsinsel graut. (mit JaHa)

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