Landeshauptstadt: IN POTSDAM am Ball

Vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft war Gerd Helinski noch ein „Zaungucker“, wie er selbst sagt – eben jemand, der einfach am Rand steht und zuschaut. „Aber jetzt fiebere ich richtig mit, wenn Deutschland spielt.“ Als Veranstalter der Potsdamer Fanmeile und der „Public Viewing Area“ ist er ja auch mitten drin. „Ich bin begeistert von der Stimmung und finde es auch gut, dass die Deutschen offen zu ihrem Land stehen“, sagt der 49-Jährige. Mit übertriebenen Nationalismus habe das nichts zu tun. „Deutschland ist nun mal eine Nation. Und natürlich sind die Deutschen für Deutschland, so wie die Franzosen auch für Frankreich.“ Daran könne er nichts Anstößiges finden, so Helinski. „So ist das eben im Sport.“ Positiv überrascht habe ihn die Disziplin der Fans aus den verschiedenen Nationen. „Wir hatten vorher Sicherheitsmeetings und hatten uns auf Randale eingestellt, aber davon ist zum Glück nichts eingetroffen“, so Helinski.

Der Event-Manager ist eigentlich gelernter Elektromonteur, doch er merkte schnell, dass sein Talent woanders liegt und wechselte 1975 in die Veranstaltungsbranche. Vor drei Jahren gründete er dann mit seinem Geschäftspartner Norbert Alexander die Firma Heli-Concept. Ein Fulltime-Job, wie Helinski sagt. Pausen müsse er sich nehmen, denn Zeit habe er zwischen den einzelnen Veranstaltungen eigentlich nie. Meist müsse man weit im Voraus planen und organisieren. Wenn es die Zeit erlaubt, fährt er gern Rad zur Entspannung oder besucht mit seiner Frau Rockkonzerte. Aber selbst dann sehe er vieles mit den Augen eines Veranstalters. „Meine Frau schaut auf die Bühne und ich nach oben zur Konstruktion“, so Helinski.

Wenn die WM vorbei ist, will er erst einmal in den Urlaub fahren, zum Tauchen auf die Philippinen. Dort will er Kraft schöpfen für das Gauklerfest und die Potsdamer Schlössernacht.js

Die PNN stellen während der FußballWM täglich einen Menschen vor, der in Potsdam im Namen der WM 2006 unterwegs ist.