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Homepage: In Potsdam kein Abbau bei Professoren Uni, FH und HFF von Rückgang nicht betroffen

Auf die Meldung des Deutschen Hochschulverbandes (DHV), dass bundesweit seit 1997 rund 1500 Lehrstühle an den Universitäten gestrichen worden seien (PNN berichteten), reagiert man in Potsdam gelassen. „Das Problem betrifft uns nicht“, sagte Rico Janke vom Präsidialbüro der Universität Potsdam den PNN.

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Auf die Meldung des Deutschen Hochschulverbandes (DHV), dass bundesweit seit 1997 rund 1500 Lehrstühle an den Universitäten gestrichen worden seien (PNN berichteten), reagiert man in Potsdam gelassen. „Das Problem betrifft uns nicht“, sagte Rico Janke vom Präsidialbüro der Universität Potsdam den PNN. Richtig sei zwar, dass man zur Gründung der Universität noch von einer geplanten Zahl von 263 Professuren ausgegangen war. „Die Zahl wurde aber nie erreicht.“ Bis 2001 sei man dann auf einen Tiefststand von 190 Professuren gesunken. Von da an ging es wieder aufwärts, heute hat die Uni 201 Professuren. Hinzu kämen gemeinsame Berufungen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

„Seit 2001 ist der freie Fall gestoppt“, so Janke. Brandenburg sei in der glücklichen Lage, dass sowohl Ministerpräsident Platzeck (SPD) als auch Wissenschaftsministerin Wanka (CDU) an der Priorität für Wissenschaft und Hochschulen im Lande festhalten. Die Kritik des DHV beruhe auf bundesweite Erhebungen, die auf Brandenburg offensichtlich nicht zuträfen. Im Vergleich zu den anderen Ressorts hätten die Hochschulen derzeit keine Sparpolitik zu bemängeln. „Wenn auch die Universität noch lange von ihrer Idealausstattung entfernt ist“, so Janke. Mit der Aufstockung der Studienplätze in Brandenburg seit 2001 sind nach Einschätzung von Janke auch neue Professuren verbunden. „Nun ist es wichtig, dass an der Verstetigung der Studienplätze gearbeitet wird“, sagte er.

Schließungen von Studiengängen, wie zuletzt 2001 der Bohemistik an der Uni Potsdam, würden auf einen Umbau innerhalb der Hochschule zurück gehen. „Solche Strukturänderungen sind der Marktlage und der Arbeitsmarktlage geschuldet“, erklärte Jahnke. Erst im vergangenen Frühjahr war die Philosophische Fakultät der Uni vorerst von ihren Plänen abgerückt, den Lehramtsstudiengang Kunst zu schließen.

Potsdams Filmhochschule HFF kennt das Problem der Abwicklung von Studiengängen erst gar nicht. „Im Gegenteil: seit Oktober 2004 gibt es den neuen Studiengang Filmmusik und damit insgesamt elf Studiengänge an der HFF“, sagte eine Sprecherin. Auch bei den Professoren gebe es keinen Abbau sondern Aufbau. Seit 1992 sei die Zahl der Professuren an der Filmhochschule von 21auf 42 im Jahr 1995 angestiegen. Seither sei die Zahl stabil. „Und daran wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern“, sagte die Sprecherin mit Verweis auf den Hochschulpakt.

Auch an der Fachhochschule Potsdam sind seit der Gründung keine Lehrstühle gestrichen worden. Gegenüber der Ursprungsplanung von 1992 seien zwar Kürzungen vorgenommen worden. „Da diese Stellen aber nie besetzt waren, kann von einem Rückbau nicht gesprochen werden“, sagte FH-Rektor Johannes Vielhaber. In den vergangenen Jahren habe die FH einen Zuwachs an Professorenstellen von 15 Prozent verzeichnet, der aus neuen Studiengängen resultiere. Die zeitliche Begrenzung der neuen Studiengänge auf fünf Jahre sei deutlich verlängert worden. „Und wir erwarten eine Verstetigung eines nicht unerheblichen Anteils davon“, so Vielhaber.

Kritisch äußerste sich Vielhaber allerdings zur Ausfinanzierung der Hochschulen. Diese habe sich trotz zusätzlicher Mittel verringert. Weshalb die FH zahlreichen Zusatzwünschen und -aufgaben nicht mehr in vollem Umfang gerecht werden könne. Auch habe sich die Betreuungsrelation durch höhere „Aus-/Überlastungen“ nicht verbessert. „Im Wettbewerb mit Hochschulen der alten Länder kann sie nicht mehr als Wettbewerbsvorteil gesehen werden“, so Vielhaber.

Eine Schließung von Studiengängen aufgrund der Sparpolitik erwartet Vielhaber in den kommenden zehn Jahren nicht. „Wohl aber Veränderungen als Folge der Nachfrage oder veränderter, hochschulbestimmter Schwerpunktsetzungen und Ausrichtungen.“ Er gehe eher von Zuwachs als von Reduzierungen aus, wozu aber zusätzliche Mittel erforderlich seien. „Höhere Studentenzahlen, bessere, individuellere Betreuung, Unterstützung besonders begabter Schüler, familiengerechte Hochschulen, stärkere Forschungsaktivität, stärkere Unterstützung der regionalen Wirtschaft, mehr Transferleistungen, das alles kann unter den jetzigen Bedingungen keine Hochschule in Brandenburg aus eigener Kraft bewerkstelligen, auch wir nicht“, so Vielhaber.

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