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Sport: In Side trainieren und einschwören

Babelsberg-03-Trainer Peter Ränke zur bisherigen Oberliga-Saison und Vorstellungen für die 2. Halbserie

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Babelsberg-03-Trainer Peter Ränke zur bisherigen Oberliga-Saison und Vorstellungen für die 2. Halbserie Als Tabellenzweiter punktgleich mit Spitzenreiter FC Hansa Rostock/Amateure (je 38) beendete der SV Babelsberg 03 am Wochenende die Hinrunde in der NOFV-Oberliga Nord. Trainer des SVB ist seit Sommer 2003 Peter Ränke (50). Was kommt bei Ihrer Familie Heiligabend traditionell auf den Abendbrottisch, Herr Ränke? Ich habe von meinem Elternhaus die Tradition übernommen, dass wir Heiligabend immer Kartoffelsalat machen. Das wird auch diesmal so sein. Wird Ihnen dann noch auf den Magen schlagen, dass Ihre Mannschaft durch das 1:1 am Sonnabend in Ludwigsfelde nicht als Tabellenführer in die Winterpause gegangen ist? Nein, das schlägt mir nicht auf den Magen. Im vergangenen Jahr waren wir Herbstmeister und haben es am Ende nicht geschafft. Vielleicht ist es ja ein gutes Omen, dass wir diesmal punktgleich mit Rostock oben stehen. Damit habe ich keine Probleme. Weihnachten 2003 lag Nulldrei mit sieben Punkten vor der aufstiegswilligen Konkurrenz, diesmal sind es sechs Zähler. Was macht Sie optimistisch, dass es in dieser Saison für den Sprung in die Regionalliga reichen wird? Wir haben in der ersten Halbserie kein einziges Spiel verloren, was nicht so oft gelingt. Das zeigt, dass die Mannschaft eine gewisse Kontinuität besitzt und dass wir im Sommer den richtigen Weg gingen, als wir unseren Kader quantitativ und qualitativ erweiterten. Dass wir erfahrene Spieler und junge, hoffnungsvolle Talente geholt haben. Deshalb denke ich, dass wir mit dieser Qualität unseres Kaders auch in der zweiten Halbserie unseren erfolgreichen Weg weiter beschreiten und unser erstes Teilziel – Meister in unserer Staffel zu werden – mit berechtigten Chancen angehen können. An welches Spiel Ihrer Mannschaft in der ersten Halbserie denken Sie besonders gern zurück? Highlight war das Heimspiel gegen Tennis Borussia. Dort stimmte rundherum alles – Zuschauer und Flutlicht sorgten für eine Atmosphäre, die schon weit über dem normalen Oberliga-Alltag lag. Im Spiel selbst gerieten wir mehrmals durch eigene individuelle Fehler in Rückstand, kamen aber immer wieder zurück, und nach einem 1:3 haben wir durch eine unglaubliche Moral zumindest noch einen Punkt geholt – das war nicht alltäglich und zeigte, dass die Mannschaft Charakter hat. Stichwort TeBe: Wen außer dem derzeitigen Tabellendritten rechnen Sie nach dem bisherigen Saisonverlauf noch zu den härtesten Aufstiegskonkurrenten? Ich habe schon nach unserem 2:2 in Neuruppin gesagt, dass der MSV sehr spielstark ist und zu beachten sein wird. Er könnte noch eine Rolle spielen, Yesilyurt sowieso, und auch der BFC ist noch dicht dran. Diese vier Mannschaften muss man besonders im Blick behalten. Die Spieler sind jetzt zwei Wochen zur Erholung in der Winterpause. Kann der Trainer nun auch abschalten? Ich habe in diesen Wochen noch einiges zu klären. Ich bin zwar nicht mehr vor Ort in Potsdam, aber es gibt noch einiges zu tun. Deshalb kann ich noch nicht wirklich abschalten. Gehört zu dem, was in dieser Woche noch zu tun ist, dass der SVB in der Winterpause personell weiter aufsatteln wird? Mal sehen. Noch ist nichts spruchreif. Welche Mannschaftsteile benötigen vor allem weitere personelle Verstärkung? Das muss man alles realistisch sehen. Vor der Saison wurde in Babelsberg öfter angemerkt, wir hätten uns im Angriff nicht ordentlich verstärkt. Aber wir haben viele Leute eines Besseren belehrt, beispielsweise mit Karim Benyamina, der als junger Spieler mittlerweile 13 Tore erzielt hat. Auch Röver mit jetzt elf Toren ist in der Lage, ein Spiel zu entscheiden. Trotzdem ist die Decke natürlich dünn. Bisher hatten wir Glück, dass sich kein Spieler schwer verletzte. Wenn uns das doch passieren sollte, wird es natürlich eng, deshalb sind wir hier und da noch auf der Suche für bestimmte Mannschaftsteile. In der zweiten Halbserie kommen auf uns noch sehr sehr schwere Spiele zu, dafür brauchen wir Spieler, die Erfahrungen mitbringen und diese in heiklen Situationen einbringen können. Spieler, die den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern die Ruhe bewahren und ihre Mitspieler durch die eigene clevere Spielweise mitreißen. In diese Richtung suchen wir. Ist Mustafa Turgut, der am Wochenende bei Tennis Borussia aussortiert wurde, ein Thema für Babelsberg 03? Nein, mit Sicherheit nicht. Mit Davor Kraljevic und Benedikt Löhr werden jetzt zwei Spieler den Verein verlassen, die in der vergangenen Saison noch zum Stamm gehörten. Das stimmt, und beide haben ähnliche Gründe. Davor Kraljevic kann durch seine Frau beruflich eine Perspektive im süddeutschen Raum bekommen, deshalb habe ich seinem Weggang zugestimmt. Und Benni Löhr will wieder in seine Heimat im Aschaffenburger Raum zurück, wo seine Freundin und seine ganze Familie leben. Er will dort einen neuen Anfang starten. Bei uns hatte er in der ersten Halbserie nicht die Möglichkeit, sich zum Stammspieler zu entwickeln. Es ist sehr bedauerlich, dass er geht. Ich hätte ihn gern behalten, da ich nach wie vor eine Menge von ihm halte und ihn sehr gern weiter in unserer Mannschaft gesehen hätte. Aber er bringt die Geduld dafür nicht auf, und das muss man letztendlich akzeptieren. Werden das die beiden einzigen Abgänge jetzt im Winter bleiben? Ja. Am 3. Januar ist Trainingsauftakt für die Rückrunde, dann bleiben noch knapp vier Wochen Zeit für die Vorbereitung auf die Rückrunde. Reichen die dafür? Wir haben nur diese Zeit, die wir sinnvoll nutzen müssen und werden, um uns auf die weiteren Punktspiele vorzubereiten. Zunächst brauchen unsere Spieler aber erst einmal ein bisschen Ruhe. Wir haben am 25. Juni begonnen und bis zum 18. Dezember durchgespielt, deshalb ist nun Erholung wichtig. Das hat man jetzt in Ludwigsfelde zum Teil auch gesehen. Anschließend werden wir uns optimal auf die Rückrunde vorbereiten, obwohl uns hier und da auch die Witterungsbedingungen einen Strich durch die Rechnung machen könnten. Das Trainingslager im türkischen Side gewährleistet Nulldrei aber zumindest für eine Woche gute Bedingungen, oder? Deswegen fahren wir auch dorthin. Zum einen finden wir in Side sportlich beste Bedingungen vor, Plätze, auf denen wir bei 15 Grad ordentlich trainieren können. Zum anderen soll das Trainingslager auch eine Motivation für die Spieler sein, sich unter anderen, besseren Bedingungen optimal vorzubereiten und zugleich die gesamte mannschaftliche Struktur zu verbessern. Wir wollen uns in Side auf die sicher sehr schwere zweite Halbserie einstimmen und einschwören. Sollen die angestrebten personellen Verstärkungen schon zum Trainingsauftakt am 3. Januar perfekt sein oder erst, wenn es ins Trainingslager geht? Das kann ich noch nicht sagen. Das wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Wo werden Sie das neue Jahr begrüßen, Herr Ränke? Daheim in Falkensee? Nein, wir werden Silvester wahrscheinlich in Bayern sein. Und was kommt dann traditionell auf Ihren Tisch? Ich werde eingeladen. Deshalb weiß ich jetzt noch nicht, was dann passiert. Das Interview führte Michael Meyer

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