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Sport: In Sinsheim ist ein Sieg SC-Pflicht

Volleyball-Erstligist Potsdam beendete die erste Halbserie auf Platz elf und steht vor zwei richtungsweisenden Spielen

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Patricia Grohmann zuckte mit den Schultern. „Ich bin auch ein bisschen ratlos, warum uns nicht mehr Siege gelungen sind“, sagte die Mannschaftskapitänin des Volleyball-Erstligisten SC Potsdam am Dienstagabend nach der 1:3 (25:23, 18:25, 16:25, 22:25)-Heimniederlage gegen den VfB Suhl (PNN berichteten), mit der der SC seine erste Halbserie der Meisterschaft abschloss. „Die Hinrunde war mit nur sechs Punkten schwach“, so Grohmann. „Wir haben mit zwei Siegen gut begonnen, dann aber lange auf einen weiteren Erfolg warten müssen. Ich weiß selbst nicht, woran es scheiterte.“

Die ambitioniert in die Saison gestarteten Potsdamerinnen hatten mit Erfolgen gegen envacom volleys Sinsheim (3:1) und beim Zurich Team VCO Berlin (3:0) begonnen, ehe sieben Niederlagen in Serie folgten. Erst dann konnte der SC mit einem 3:0 zu Hause gegen Bayer 04 Leverkusen noch einmal zwei Pluspunkte verbuchen. Die letzten drei Spiele wurden wieder verloren, so dass die Havelstädterinnen als Tabellen-Elfter unmittelbar über dem Abstiegskeller stehen – inzwischen geht es nur noch um den Klassenerhalt.

Für Cheftrainer Alberto Salomoni hat der unbefriedigende Saisonverlauf vor allem psychologische Gründe. „Das Problem sind weniger die fehlenden Punkte als vielmehr der fehlende Glaube an die eigene Leistungsfähigkeit“, erklärte der Italiener, der das SC-Team mit fünf neuen Spielerinnen seit Sommer 2011 coacht. „Wenn wir in einem Spiel zwei, drei Punkte Rückstand haben, fangen wir zu oft an unruhig zu werden – und dann schleichen sich zu viele Fehler ein, die der Gegner natürlich nutzt.“ So wie am Dienstagabend gegen Suhl. Da riss der durch die vielen Niederlagen verunsicherte SC vor 300 Zuschauern im ersten Satz nach einem 10:15- Rückstand noch ein 25:23 aus dem Feuer, um anschließend zu schnell in alte Fehler zu verfallen. „Dabei hatten wir gar keinen Grund, nach dem ersten Satz nervös zu werden“, wunderte sich der Sportliche Leiter Volker Knedel. Die Mannschaft aber geriet im zweiten und dritten Spielabschnitt schnell auf die Verliererstraße, bäumte sich im vierten Satz zwar wieder auf, konnte den Gast letztlich aber nicht mehr wirklich gefährden. „Suhl hat sich auch Fehler beispielsweise im Aufschlag geleistet“, erklärte Salomoni. „Wir aber in Situationen, in denen wir dem Ausgleich nah waren.“ Sein Team müsse lernen, „dass wir alle auf dem Feld zusammenhalten müssen, wenn wir Schwierigkeiten bekommen“, so der Coach. Am Dienstagabend habe er sich auch darüber geärgert, „dass wir in einigen Situationen einfach zu unaufmerksam waren“.

Lange Zeit zum Grübeln bleibt den Potsdamerinnen nach ihrer zehnten Saisonniederlage nun nicht, denn bereits am Samstag beginnt die Rückrunde für sie mit der Partie beim Tabellen-Zwölften Sinsheim, der am Mittwochabend beim Schweriner SC 0:3 verlor und zwei Punkte hinter dem SC liegt. „Mein Vertrauen in die Mannschaft ist ungebrochen. Wir müssen jetzt die Ruhe bewahren, Suhl schnell abhaken und nach vorn schauen“, fordert Salomoni. Der Erfolgsdruck sei auf beiden Seiten da. „Sinsheim muss gewinnen, um weiter Hoffnung zu haben. Wir brauchen den Sieg, um Sinsheim auf Abstand zu halten, sonst stehen wir komplett im Abstiegskampf“, sagt der Coach, und: „Unsere Mannschaft hat alle Mittel, um am Samstag zu gewinnen.“ In Sinsheim und am Samstag nächster Woche daheim gegen VCO Berlin „haben wir die Chance, vier Punkte zu holen“, so Salomoni. „Zehn Punkte würden mehr Ruhe für uns bedeuten.“

Auch Patricia Grohmann weiß um die Brisanz der kommenden Aufgaben. „In Sinsheim“, erklärte die 21-Jährige, die gegen Suhl die meisten Punkte machte (15), „muss jetzt unbedingt gewonnen werden.“

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