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Landeshauptstadt: In stabiler Wasserlage

Bei der Schwimmschule Ballon herrscht Hochbetrieb

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31 oder 32 Grad Wassertemperatur müssen schon sein, sonst frieren die Lütten. Acht Kinder haben ihre Straßenbekleidung mit Badehose oder Winzigbikini vertauscht und lauschen der freundlichen, beruhigenden Stimme von Schwimmlehrerin Erika Körner. Die hat Kinder und Eltern schon im Vorraum zum Schwimmbecken in Badeanzug und Söckchen empfangen und diese Söckchen mit den zwei dicken Luftblasen blubbernden Fischen sind das Markenzeichen von Catrin Ballon. Die Kinder behalten die Söckchen übrigens auch im Wasser an. Und wenn es zur Dusche geht, gibt die rutschfeste Fußbekleidung Sicherheit. Das hat sich Catrin Ballon selbst ausgedacht, ansonsten lässt sie nach der Methode Volker Baars aus Bamberg unterrichten, wohin es sie nach einem Ausreiseantrag verschlug. Heute ist Potsdam für sie die Nr. 1 ist.

Seit zwei Jahren betreibt die als Kindergärtnerin ausgebildete junge Frau eine Schwimmschule im Potsdamer Werner- Alfred-Bad und ab 23. Oktober bietet sie neue Kurse im Schwimmbecken des Oberlinhauses an. In Babelsberg können dann wie in Potsdam-Mitte Babys ab drei Monaten lernen, wie man im Wasser ohne Angst untertaucht, eine stabile Lage einnimmt und welche Bewegungen zur Selbstrettung an die Oberfläche führen. Vorwärts geht es zuallererst im Hundepaddelgang. Ab anderthalb bis drei Jahren beginnt dann das Kleinkinderschwimmen und danach können die Kinder eine Schwimmschule besuchen. Natürlich geschieht das nicht alles hintereinander. Alles hat schließlich seinen Preis. Im Moment kämpft Ballon darum, dass die Krankenkassen die therapeutische Wirkung des Kleinkinderschwimmens anerkennen und es bezuschussen, um zum Beispiel auch sozial schwachen Familien eine Schwimmtherapie zu ermöglichen.

Die vierjährige Hannah, die einen Schwimmkurs besucht, ist eine richtige Wasserratte. Zuerst einmal ist sie viel mit den Eltern im Wasser gewesen. Nun geht es ums Schwimmenlernen und da verspricht die Schwimmschule Ballon, dass die Grundmuster in einer Woche erlernt werden können. Von Montag bis Sonnabend nehmen höchstens acht Kinder jeden Tag eine Stunde Schwimmunterricht, dann sind sie fit, sich zumindest kurzfristig über Wasser zu halten. Wie die anderen Eltern auch muss Mama Katrin Czernotzky während des Unterrichts draußen bleiben. Eltern am Schwimmbeckenrand lenken nur ab, meint Schwimmlehrer Matthias Danyi. Catrin Ballon arbeitet mit vier freiberuflichen Mitarbeitern. Catrin Ballon kam vor vier Jahren auf die Idee mit der Schwimmschule, weil sie merkte, wie groß der Bedarf ist. Um den Kindern das richtige Ambiente zu bieten, mietet sie sich vor allem in Gesundheitseinrichtungen ein, denn die kleinen Wasserfrösche brauchen es warm und haben das Becken gern für sich allein. In den Schwimmhallen sei die Beeinträchtigung durch andere Badende zu groß, meint sie, und das Wasser zu kalt. Als dritte Stätte für den Schwimmunterricht hat sie den Bereich Steinstraße des Oberlinhauses ins Auge gefasst. Da muss noch verhandelt werden. Hella Dittfeld

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