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Homepage: Informatik soll neu aufgestellt werden

Strukturkommission empfiehlt Profilierung des Instituts der Potsdamer Universität

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Der Studiengang Informatik an der Universität Potsdam soll neu ausgerichtet werden. Wie der Direktionsassistent des Instituts für Informatik der Uni Potsdam (IfI), Wolfgang Severin, den PNN sagte, habe es im vergangenen Jahr durch externe Gutachter eine Evaluation am Institut gegeben. Nun beschäftige sich eine Arbeitsgruppe mit der Frage, wie es mit dem Studienangebot weitergehen könne. Vom Präsidium der Universität sei die Initiative ausgegangen, den Studiengang zu überarbeiten, da er in seiner derzeitigen Konzeption als grundständiger Studiengang keinen Zukunft habe. Ziel sei ein neuer, profilierter und spezialisierter Studiengang. Denkbar sei ein naturwissenschaftlicher Informatik-Studiengang, so Severin. Gegenwärtig werde ein Konzept dazu entwickelt.

Severin erklärte allerdings auch, dass die Gefahr bestünde, dass der Informatikstudiengang gänzlich geschlossen wird, wenn keine überzeugende Alternative gefunden würden. Das Informatik-Institut wäre davon zwar nicht sofort betroffen. Allerdings bestehe bei Mitarbeitern des Instituts die Sorge, dass es nach einem Fehlschlagen der Neuausrichtung des Studiengangs zu einer schleichenden Schließung des Instituts kommen könnte. Die Sprecherin der Universität Potsdam, Birgit Mangelsdorf, sagte den PNN, dass eine Schließung des Studiengangs Informatik an der Universität nicht diskutiert werde. Der Prozess der Auswertung der Evaluation sei noch nicht abgeschlossen. Das Institut für Informatik bildet nach eigenen Angaben derzeit insgesamt über 900 Studierende aus, wobei der Studiengang Bachelor-Informatik die meisten Studierenden hat. 30 Prozent der Studierenden am Institut sind demnach Frauen, was den Bundesdurchschnitt um zehn  Prozent übersteige. 

Die Hochschulstrukturkommission des Landes schreibt in ihrem nun vorgelegten Gutachten, dass von der „Universität Potsdam angestellte Erwägungen zur Einstellung des grundständigen Informatikstudiengangs mit Blick auf das bundesweit bestehende Überangebot plausibel“ seien. Das Gremium empfiehlt eine stärkere Profilierung sowie eine engere Kooperation mit dem benachbarten Hasso Plattner Institut für Softwaresystemtechnik (HPI). Pläne für eine Zusammenarbeit mit dem HPI im Bereich der Informatik-Lehrerbildung begrüßte die Kommission ausdrücklich. Zudem soll das IfI in enger Kooperation mit den Naturwissenschaften sowie den Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften der Universität eine eigenständige Profilierung neben dem HPI anstreben. Denkbar sind hier Geo- oder Bioinformatik.

Wolfgang Severin wies Darstellungen aus den Medien zurück, dass sich das Informatik-Institut vom HPI abgeschottet habe. Im Lauf der zehnjährigen Zusammenarbeit habe man sich vielmehr auseinandergelebt, ohne das eine der beiden Seiten daran alleine Schuld gehabt habe. „Offensichtlich gab es zu wenig Anknüpfungspunkte für gemeinsame Aktivitäten“, so Severin. Für die Bachelor-Studenten des IfI seien zudem der Zugang zu Veranstaltungen nicht mehr möglich gewesen. „Die anfangs angestrebten Synergien wurden von Seiten des HPI blockiert“, sagte Severin. Die Hochschulleitung wünsche sich nun einen neuen Anlauf in der Zusammenarbeit der beiden Institute.

Der Direktor des HPI, Christoph Meinel, wies die Darstellung der Blockade zurück. In allen Berufungskommissionen des HPIs sei das IfI vertreten gewesen. Auch in Zukunft wolle das HPI Bausteine in den verschiedenen Informatik-Ausbildungsangeboten der Uni Potsdam anbieten. Jan Kixmüller

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