ATLAS: Ins Bewusstsein
Kriege sind gewöhnlich weit weg. Und für die Generationen, die hierzulande glücklicherweise allein den Frieden kennen, ist kaum vorstellbar, was in einem Krieg geschieht.
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Kriege sind gewöhnlich weit weg. Und für die Generationen, die hierzulande glücklicherweise allein den Frieden kennen, ist kaum vorstellbar, was in einem Krieg geschieht. Welches Leid Menschen erfahren. Die Ärzte, Schwestern und Pfleger im Potsdamer Klinikum, aber auch in anderen brandenburgischen Krankenhäusern, haben seit diesem Herbst einen ganz anderen Blick auf den Krieg: Sie versorgen Menschen, die in Libyen bei den Kämpfen zum Sturz des Diktators Gaddafi schwer verletzt worden sind. Die medizinische Hilfe ist keine Spende, die libyische Übergangsregierung bezahlt dafür, und doch ist es sehr richtig und wichtig, der Öffentlichkeit von der Behandlung der Männer und Frauen aus Libyen zu berichten. Damit rücken ihre Schicksale und das ihres Landes, rückt der Krieg plötzlich und ganz unmittelbar ins Bewusstsein. Es wird Mitgefühl geweckt. Aber auch der Blick auf das eigene Leben, den eigenen Alltag, auf manche Debatte in Stadt und Land könnte sich verändern: Nicht nur zu wissen, sondern auch zu begreifen, wie wenig anderswo auf der Welt garantiert ist – Frieden, Sicherheit, Essen und Trinken – lässt die Selbstverständlichkeiten unserer Welt anders wertschätzen.
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