Landeshauptstadt: Ins Museum für das Miteinander
Zum Internationalen Museumstag am Sonntag bieten Potsdams Häuser ein besonderes Programm
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Am morgigen Sonntag ist Internationaler Museumstag: Weltweit machen dazu Museen unter dem Motto „Museums for Social Harmony“ auf die vielfältige Arbeit in ihrer Region aufmerksam. Daran beteiligen sich die Potsdamer Museen mit erlebnisreichen Programmen für ein „gesellschaftliches Miteinander“, so die deutsche Übersetzung des Leitgedankens „Harmony.“ Bereits am heutigen Abend ertönen im Museum „Fluxus+“ in der Potsdamer Schiffbauergasse zum Auftakt des Museumstags heitere Chansons und sozialkritische Lieder der 20er und 30er Jahre.
Das Museumsangebot hängt weitgehend mit der Geschichte Potsdams als preußische Beamten-, Garnison- und Residenzstadt, als Tagungsort für die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs und als Grenzstadt im Kalten Krieg zusammen. Zehn Potsdamer Museen, Gedenkstätten und Forschungseinrichtungen geben anlässlich des Internationalen Museumstags daher einen neuen Flyer heraus, der über zehn Stationen durch die wechselvolle Geschichte der Stadt führt. Eine Station auf der Route ist die Lindenstraße 54, wo sich das Untersuchungsgefängnis des sowjetischen Geheimdienstes und der DDR-Staatssicherheit befand und das nun als Gedenkstätte für Opfer politischer Gewalt im 20. Jahrhundert vom Potsdam-Museum betreut wird. Die Projektwerkstatt des Hauses präsentiert morgen ihr pädagogisches Angebot für junge Besucher, Zeitzeugen sprechen in der Ausstellung „Demokratie jetzt oder nie.“
Das im Mai neu eröffnete Zinnfiguren Museum im Krongut Bornstedt am Schloss Sanssouci zeigt auf 850 Quadratmetern Fläche eine der größten privaten Miniaturensammlungen Deutschlands. Mit über 17 000 Einzelfiguren sind hier Militärgeschichte und Preußens Gloria in Paraden und Schlachten zu bewundern. Kindern dürfte vor allem das Burgleben im Mittelalter mit liebevollen Details, Tieren und Figuren gefallen. Wer einem Bären oder einem Wolf begegnen möchte, der geht aber besser ins Naturkundemuseum. Dort sind Tiere des erfolgreichen Präparatoren Christian Blumenstein ausgestellt, unter anderem eine Gelbhalsmaus, mit der er einen Weltmeistertitel erlangte. Das Naturkundemuseum hält für blinde und sehschwache Besucher eine Begegnung mit der Vogelwelt Brandenburgs bereit, die allein „erfühlt“ werden kann. Anja Wenzel
Anja Wenzel
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