Landeshauptstadt: Inspiriert von Schuke und Foerster
LEUTE IN POTSDAM Vor zehn Jahren ist die Potsdamer Restauratorin und Malerin Charis Schwinning gemeinsam mit ihrem Mann, dem Erzähler und Essayisten Wolfgang Fabian, ins kleine Dorf Kartzow gezogen. „Wir haben eigentlich gern in Babelsberg gelebt, schon wegen des Parks, der damals noch ursprünglicher und nicht so überlaufen war wie heute“, sagt sie.
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LEUTE IN POTSDAM Vor zehn Jahren ist die Potsdamer Restauratorin und Malerin Charis Schwinning gemeinsam mit ihrem Mann, dem Erzähler und Essayisten Wolfgang Fabian, ins kleine Dorf Kartzow gezogen. „Wir haben eigentlich gern in Babelsberg gelebt, schon wegen des Parks, der damals noch ursprünglicher und nicht so überlaufen war wie heute“, sagt sie. Doch war die Wohnung am Plantagenplatz ziemlich klein. Den Schritt nach Kartzow hat die heute 46-Jährige nie bereut. Im Gegenteil, erst hier könne sich ihre Liebe zu Farben und Blumen so richtig entfalten, denn sie malt Blumen, und das ausschließlich im Freien. Das Haus aus dem 19. Jahrhundert, in dem früher einmal Gutsarbeiterfamilien gewohnt haben, atmet noch immer die beschauliche Seite des Landlebens. Dazu gehört auch der Bauerngarten auf dem Hof. „Der war damals ganz wichtig für die Familien, dort haben sie dicht am Haus ihre Küchenkräuter angebaut. Die Blumen wurden so ausgewählt, dass von den Frühblühern bis zu den Chrysanthemen im Spätherbst immer etwas blüht“, hat sie herausgefunden. Hier im Garten steht sie auch im Sommer zwischen den Blumen und malt. Zwei Einflüsse scheinen Charis Schwinning besonders geprägt zu haben: Zum einen ihre Zeit bei der Firma Schuke, als sie dort die Tischlerlehre beendete und Orgelbautischlerin wurde. Das war noch in der alten Schuke-Werkstatt im Holländischen Viertel. Das andere war die Begegnung mit Karl Foerster, dem Gartenbau-Genie aus Bornim. Ihm hat Charis Schwinning ihr Debüt als Malerin zu dessen 20. Todestag vor mehr als 13 Jahren in der Staatsbibliothek in Berlin gewidmet. Ein weiterer Schritt in diese Richtung war: Charis Schwinning gründete jetzt zusammen mit Freunden den Verein „Freunde der Freundschaftsinsel“, der sich die Erhaltung dieses „Schau- und Lehrgartens in seiner Vielfalt für Erholungssuchende und Pflanzenfreunde“ auf die Fahne geschrieben hat. Seit April 1990, sie hatte gerade erst mit ihrer freiberuflichen Arbeit begonnen, hängen ihre Bilder in der Galerie von Ute Samtleben in Potsdam. Nun engagiert sie sich auch in der Kommunalpolitik und kandidierte jüngst für den Ortsbeirat von Fahrland. Die Plätze sind begrenzt, und so wird Charis Schwinning künftig dem neuen Ortsbeirat mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ihr Ziel ist die Bewahrung und Wiederherstellung des dörflichen Lebens und des Ortsbildes. Gutzeit
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