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Landeshauptstadt: Integration durch gemeinsame Arbeit

30 Arbeitslose, darunter Migranten, stellten Teile des Gutsparks wieder her

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Groß Glienicke - Den Blick vom Potsdamer Tor in den Gutspark verstellt nichts mehr. Das Unterholz ist entfernt, Wildwuchs wurde beseitigt, Müll weggeräumt und Fliedersetzlinge gepflanzt. Und nebenbei wurde noch Sprache gelernt.

Gestern ging das sechsmonatige integrative Verbundprojekt zur teilweisen Wiederherstellung des Gutsparks Groß Glienicke zu Ende. Ein halbes Jahr hatten 30 Langzeitarbeitslose, darunter 20 Betroffene mit Migrationshintergrund, ein Viertel des gesamten Parkgeländes gereinigt, teils historische Wege und Sichtachsen frei- und wiederangelegt. Die 30 Ein-Euro-Jobs, offiziell Mehraufwandsentschädigungs-Maßnahmen, wurden mit 6400 Euro von der Stadt finanziert, der übergroße Teil von weiteren 60 000 Euro kam von der Potsdamer Hartz IV-Agentur Paga.

Lobende Worte kamen von Groß Glienickes Ortsbürgermeisterin Doris Langhoff. „Die Wiederherstellung des Gutsparks hätten wir als kleiner Ort nie allein schaffen können. Nur durch das Engagement und die Zusammenarbeit der vielen städtischen Bereiche konnte das Projekt gelingen.“ Sozialbeigeordnete Elona Mülle betonte vor allem den mehrfachen Nutzen der Maßnahme, die im Rahmen des Modellvorhabens „Regionalentwicklung“ konzipiert wurde: Integration durch das Zusammenarbeiten von Migranten und Deutschen, Weiterbildung im Garten- und Landschaftsbau durch die Urania und die Wiederherstellung des Parks.

Der Leiter der Maßnahme, Ralph Werner, zog ebenfalls ein positives Fazit: „Berührungsängste zwischen Deutschen und Migranten konnten abgebaut werden und die sichtbare Arbeit im Gutspark hat sich gelohnt, die Ein-Euro-Jobber waren hochmotiviert.“ Und sind es immer noch. Nicht nur er bedauert, dass die Maßnahme nun „einfach so“ ausläuft. Auch Müller will sich stark machen, dass solche Projekte in ähnlicher Form eine Verlängerung erfahren. Vorstellbar sei es, so die Beigeordnete, ähnlich der so genannten aufsattelnden Maßnahmen, wie es sie bereits im Jugendbereich gibt, Anschlussförderungen anzubieten.

Die Wiederherstellungsarbeiten im Gutspark gehen trotz des Endes dieses Projekts indes weiter. Noch bis November legen zehn Jugendliche den historischen Pflastersteinweg frei, der den Gutspark quert. Ferner werden über Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen bis zum April 2007 ein Parkpflegewerk und eine Konzeption des Wasserhaushaltes erarbeitet. Damit sollen die Grundlagen für eine abgestimmte Wiederherstellung des Gutsparks gelegt werden. KG

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