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Landeshauptstadt: Integration gegen Mangel an Fachkräften

Am Stern - Das Potsdamer Berufsbildungswerk im Oberlinhaus will der regionalen Wirtschaft bei der Behebung des Fachkräftemangels helfen. Bisher arbeitet die Bildungseinrichtung für behinderte Jugendliche mit mehr als 250 Betrieben und Einrichtungen in Brandenburg und Berlin zusammen – darunter sind auch mehrere Dutzend in Potsdam.

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Am Stern - Das Potsdamer Berufsbildungswerk im Oberlinhaus will der regionalen Wirtschaft bei der Behebung des Fachkräftemangels helfen. Bisher arbeitet die Bildungseinrichtung für behinderte Jugendliche mit mehr als 250 Betrieben und Einrichtungen in Brandenburg und Berlin zusammen – darunter sind auch mehrere Dutzend in Potsdam. Künftig sollen es mehr werden. Ein Angebot dazu ist die sogenannte verzahnte Ausbildung, bei der die Auszubildenden bis zur Hälfte der Zeit im Betrieb verbringen. Ein erfolgreiches Beispiel dafür sei die Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Callcenter SNT, so Ausbildungsleiter Cornelius Baudisch. Bei der verzahnten Ausbildung sollen die Jugendlichen stärker als bei einer überbetrieblichen Ausbildung üblich in die Abläufe eingebunden werden, um später eine bessere Chance auf Übernahme zu haben. Bisher hat gut die Hälfte der Absolventen ein Jahr nach dem Abschluss einen festen Job. Die Zusammenarbeit mit den Betrieben für die praktische Ausbildung funktioniere gut. Wer einmal gute Erfahrungen gemacht habe, nehme auch wieder einen Praktikanten, so Baudisch. Anfangs müssten jedoch Berührungsängste überwunden werden.

Die Kosten für die Ausbildung im Berufsbildungswerk in der Potsdamer Steinstraße werden von der Arbeitsagentur übernommen. Und diese entscheidet auch darüber, wer einen Ausbildungsplatz erhält. Wie viel Geld künftig bereitsteht, wird in diesem Jahr entschieden. Der Verband Berufsbildungswerke verhandelt über einen neuen Teilhabekonsens mit der Bundesagentur für Arbeit und dem Bundessozialministerium.

Seit Gründung des Berufsbildungswerks 1991 haben mehr als 2500 Jugendliche hier eine Berufsausbildung abgeschlossen. Derzeit lernen etwa 120 Jugendliche im Berufsvorbereitenden Jahr drei Lehrberufe kennen. Etwa 500 erlernen einen von 30 angebotenen Lehrberufen. Schwerpunkt des Angebots sind kaufmännische Berufe, beispielsweise im Gesundheitswesen, dem Tourismus oder Archiven. Dazu kommen Ausbildungen zum Verkäufer, Koch, Metallbauer, Buchbinder oder Tischler. Etwa 350 Mitarbeiter kümmern sich auf dem zehn Hektar großen Gelände am Stadtrand um die Azubis. Neben Ausbildern und Lehrern gibt es hier Sozialpädagogen, Psychologen, Pfleger und zwei Ärzte. In Potsdam und Kleinmachnow werden 400 Internatsplätze angeboten. mar

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