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Deckel zu beim Kochen: Beim zweiten Energiespartag der EWP gab es für die Besucher viele Tipps, wie Strom und damit bares Geld gespart werden kann.

© Andreas Klaer

Von Günter Schenke: Intelligente Zähler und andere Spartricks

Zweiter Energiespartag der EWP stieß nur auf mäßiges Besucherinteresse

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Innenstadt - Strom verkaufen und Strom sparen ist eigentlich ein Widerspruch. Die Energie und Wasser GmbH (EWP), Stromlieferant für 85 000 Potsdamer Kunden, will das Image als ausschließlich auf Gewinn ausgerichtetes Unternehmen offenbar nicht auf sich sitzen lassen. Bei ihrem zweiten Energiespartag am Samstag in der WilhelmGalerie zeigte die EWP viele Wege zum Sparen von Strom und Heizenergie auf. Das Interesse an der Veranstaltung mit einer Fülle von Anschauungsmitteln und Mitmach-Angeboten war aber nur mäßig.

Neueste Errungenschaft ist der „intelligente Zähler“. Für Neubauten ist dieser seit dem 1. Januar 2010 nach dem Energiewirtschaftsgesetz Pflicht. Aber auch andere Kunden können ihn dem Vernehmen nach bald erhalten. Zurzeit läuft eine Testphase. Hundert „Energiepiloten“ beteiligen sich in Potsdam daran. 2011 soll die Technik verfügbar sein.

Worum geht es? Derzeit erhält der Verbraucher eine Abrechnung über eine jährliche Verbrauchsperiode. Dazu muss ein Ableser an einem Stichtag ins Haus kommen. Der „intelligente Zähler“ hingegen misst den Strom- und Gasverbrauch kontinuierlich. Die Werte werden über Mobilfunk an die EWP übermittelt. Der Kunde kann die eigenen Daten anschließend im Internet abrufen. Internetanschluss und Computer sind also Voraussetzung. „Die Nutzung des Internetportals wird kostenpflichtig sein“, kündigt die EWP an. Voraussichtlich werde der Grundpreis erhöht. „Im Verlaufe dieses Jahres werden wir entsprechende Produkte und Preise entwickeln“, heißt es. Offenbar wird die manuelle Ablesung dadurch hinfällig.

Technikneuheiten, Fördermöglichkeiten für die Nutzung von Erdgas- und Solartechnik, aber auch ganz praktische Tipps im Haushalt wurden am Energiespartag vermittelt. Leicht kann eine vierköpfige Familie bis zu 300 Euro im Jahr mehr im Portemonnaie behalten, wenn sie sie beachtet. Manches klingt profan, etwa, dass Reinigungsmittel sparsam zu dosieren sind oder dass der Geschirrspüler nur laufen sollte, wenn er voll ist.

Das Kundenzentrum der EWP in der Charlottenstraße 42 verleiht gegen ein Pfand von 25 Euro sogenannte Stromdetektive, mit denen Stromfresser im Haushalt aufzuspüren sind. Es handelt sich um Messgeräte, die den Verbrauch von Geräten ermitteln – sowohl den aktuellen als auch den Tagesverbrauch. „Sagen Sie Nein zu Standby“ lautet eine Aufforderung. Die kleinen Bereitschaftslämpchen an vielen Elektrogeräten seien die stillen Stromverbraucher. „Betätigen Sie den Ausschalter! Geräte nach Gebrauch vom Netz trennen!“ Eine Tabelle mit dem Standby-Betrieb von zehn Geräten wie Fernseher, PC, Stereoanlagen und anderen zeigt: Über 100 Euro kommen im Jahr an Kosten für die kleinen Lämpchen zusammen. Als praktischen Sparbeitrag verteilte die EWP am Samstag so genannte Powersafer an die Besucher. Diese Geräte senken den Standby-Stromverbrauch erheblich. Der zwischengeschaltete Powersafer trennt das Endgerät im Standby-Modus automatisch vom Netz. Die Fernbedienung kann die Geräte wieder aktivieren.

Rund 78 Prozent der Energiekosten für ein Privathaus entfallen auf die Heizung. Umso wichtiger sind Sparhinweise jetzt zu Beginn der Heizperiode. Auf einer Grafik kann der Besucher ablesen: Sechs Prozent der Energie lassen sich sparen, wenn die Raumtemperatur um nur ein Grad Celsius reduziert wird. Die Absenkung der Raumtemperatur einer fünfzig Quadratmeter großen Wohnung von 23 auf 20 Grad Celsius bewirkt eine Kostenersparnis von 120 Euro im Jahr.

Günter Schenke

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