
© Manfred Thomas
Investoren für den Brauhausberg: Interesse am Minsk
Mehrere Investoren erwägen inzwischen den Kauf der Ex-Gaststätte auf dem Brauhausberg. Die Initiative Pro Brauhausberg kritisiert die Pläne für Wohnbauten.
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Potsdam - Für das einstige Terrassenrestaurant Minsk am Brauhausberg gibt es offenbar mehrere Interessenten. „Das Exposé wurde von mehreren potenziellen Investoren angefragt. Auch einige Besichtigungstermine haben bereits stattgefunden“, sagte Kai-Uwe Engel von der Potsdamer Unternehmensberatung Asenticon – weitere Details nannte er nicht. Asenticon führt im Auftrag der Stadt ein sogenanntes Interessensbekundungsverfahren durch. Mit diesem soll geklärt werden, ob es einen zahlungskräftigen Investor für eine öffentliche Nutzung des DDR-Baus gibt und ob es sich lohnt, das Gebäude zu erhalten. Andernfalls soll es abgerissen werden und Wohnneubauten Platz machen. Die Frist des Interessensbekundungsverfahrens endet am 19. Juli – Anfang August soll das Ergebnis der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Für den Erhalt des seit Jahren leerstehenden Restaurants ist auch die Bürgerinitiative Pro Brauhausberg. Auf deren Anregung hin hatte am Mittwochabend eine Begehung des Areals zwischen Minsk und dem ehemaligen Landtagsgelände stattgefunden, bei der Mitglieder der Initiative erneut die geplante Bebauung am Hang kritisierten. Sprecher Thomas Hintze forderte einen Verzicht auf die geplanten Häuser zwischen der Straße Am Havelblick und der Treppenanlage oberhalb von Minsk und Schwimmhalle. Derzeit stehen dort zum Teil sehr stattliche Bäume. „Das, was wir hier sehen, wird alles weg sein“, erklärte Hintzes Mitstreiter Steffen Pfrogner und zeigte dabei auf das bewaldete Gebiet unterhalb des alten Landtagszauns. Von den Bäumen werde voraussichtlich nichts mehr übrig bleiben, warnte er.
Mit rot-weißem Flatterband hatte die Bürgerinitiative am Mittwoch die Baufelder für die geplanten drei Stadtvillen abgesteckt, um den rund 50 erschienenen Bürgern das Ausmaß der Pläne optisch zu verdeutlichen. Einen Eindruck von der Höhe der Gebäude gaben mit Helium gefüllte Luftballons, die sich an Bändern in die Lüfte reckten.
„Das ist der Hausberg der Stadt“, mahnte Pfrogner – der auch für die Linke im Bauausschuss sitzt – und verwies darauf, dass das Gebiet für das Klima in Potsdam von großer Bedeutung sei. Gemeinsam mit Initiativen-Sprecher Hintze warb er dafür, dass die Bürger im laufenden Bebauungsplanverfahren von ihrem Recht Gebrauch machen, bis zum Ende der Frist am 21. Juli ihre Einwände gegen das Projekt bei der Stadtverwaltung einzureichen. Für das Gebiet unterhalb der Treppenanlage, also dort, wo heute Schwimmhalle und Minsk stehen, wünscht sich Hintze eine etwas niedrigere Bebauung als vorgesehen. Der derzeitige Planentwurf sehe dort Häuser vor, die etwa so hoch wie das einstige Restaurant Minsk seien, sagte Hintze.
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