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Landeshauptstadt: Internationale Grundschule: Umzug und Sekundarstufe

Vieles ist an dieser Schule anders: Die Umgangssprache, die Schülerkonferenz und „Die wahre Geschichte“

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Die Ampel im Klassenraum zeigt Rot. Ein schriller Warnton ertönt. Ein Signal, das die Schüler der Internationalen Grundschule Potsdam sofort verstehen. Sie waren einen Moment lang zu laut – und damit die beiden Lehrerinnen in der Klasse nicht immer zur Ruhe mahnen müssen, erinnern Ampeln an die Grundregeln des Unterrichts.

Es ist nur eines der Dinge, die an der Internationalen Grundschule in Babelsberg anders sind als gewöhnlich: Englische Bezeichnung der Räume, eine der beiden Lehrerinnen pro Klasse spricht nur Englisch, Schülerkonferenzen finden wöchentlich statt, es gibt spezielle Mädchen- und Jungentage im Sportraum, und drei Mal die Woche gibt es „Die wahre Geschichte“. Unterricht mit einer wahren Begebenheit aus der Geschichte im Mittelpunkt, anhand der die Kinder fächerübergeifend lernen sollen. Heike Dietzel ist stolz auf ihre Schule, die seit gut einem Jahr geöffnet hat. Sie ist ein Potpourri aus guten Zutaten verschiedenere Schulen und Bildungssysteme.

„Wir haben uns von allem das Beste rausgesucht“, sagt die Schulleiterin. Dafür ist sie viel umhergereist, hat sich Schulen in Dänemark, Frankreich und Schweden angeguckt. Entstanden ist eine Grundschule, in der ab der ersten Klasse Englisch gesprochen wird und ab der 3. Klassen Französisch oder Spanisch hinzukommt. In der Kinder ihre Regeln haben und den Raum zwischen dürfen und verboten selbst gestalten. In der Karate zum Sportunterricht gehört und so genannte Königsstühle für den jeweiligen Erzähler im Klassenraum stehen.

Stagnation soll es aber nicht geben, Heike Dietzel plant neue Projekte: Eine Internationale Kindertagesstätte in Babelsberg, Ausbau der Vorschule und der Umzug der Schule in das Haus der ehemaligen Benz-Oberschule an den Ravensbergen. 80 neue Schüler werden ab dem nächsten Jahr erwartet und perspektivisch soll neben der Internationalen Grundschule eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe wachsen. Sie rechnet fest mit dem Umzug zum kommenden Schuljahr, auch wenn noch kein Vertrag mit der Stadt unterschrieben ist.

Wenn der Umzug der Grundschule klappen sollte, will Heike Dietzel den jetzigen Standort in der August-Bier-Straße zu einem Internationalen Kindergarten ausbauen. Auch die Vorschule soll weiter wachsen, derzeit werden 13 Kinder im letzten Kita-Jahr an der Grundschule betreut. Die Schule selbst kostet zwischen 98 und 200 Euro Schulgeld monatlich. Dass sich das nicht alle leisten können, ist Heike Dietzel bewusst. Daher sollen künftig drei Stipendien pro Jahr für Potsdamer Kinder mit ausländischem Pass vergeben werden, deren Eltern sich eine solche Schule sonst nicht leisten können. jab

Am Samstag ist von 10 bis 15 Uhr Tag der Offenen Tür an der Internationalen Grundschule, August- Bier-Straße 11.

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